Die Corona-Krise sorgt nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern für einen Überschuss an Fachkräften im Südwesten. Davon gebe es aktuell etwa 64 000 zu viel.

Stuttgart - Nach dem oft und viel beklagten Mangel sorgt die Corona-Krise nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern nun für einen Überschuss an Fachkräften im Südwesten. Hätten vor der Krise noch rund 312 000 gefehlt, gebe es aktuell etwa 64 000 zu viel, teilte der Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) am Donnerstag. Die Zahlen stammen aus dem aktuellen IHK-Fachkräftemonitor, mit dem die Kammern regelmäßig den Bedarf analysieren.

 

Allerdings ist die Lage nicht überall gleich. „Angesichts teils weiterhin eingeschränkter Geschäftstätigkeit von Betrieben und unklarer Perspektive ist der Bedarf an Beschäftigung eingebrochen“, sagte die Präsidentin der IHK Region Stuttgart, Marjoke Breuning. „Dennoch bleibt ein Mangel vor allem an höher Qualifizierten sowie in bestimmten Branchen und Berufen erhalten.“ So fehlten gerade in der Gesundheitswirtschaft auch im Moment Zehntausende Fachkräfte. In Industrie, Handel und Gastgewerbe hingegen gebe es deutliche Überhänge.

Laut Prognose dürfte der Überschuss im kommenden Jahr sogar noch deutlich zunehmen, hieß es. Ab 2022 fehle es dann aber bereits wieder an Fachkräften, prognostizierten die Kammern.