Auch wenn die Corona-Infektionszahlen in den Kreisen unterschiedlich ausfallen, brauche es landesweit einheitliche Regeln. Das würde auch die Akzeptanz der Maßnahmen erhöhen, meint Joachim Walter, Präsident des Landkreistags.

Stuttgart - Der Landkreistag Baden-Württemberg hat landesweit einheitliche Corona-Regeln gefordert - auch wenn die Inzidenzwerte weiterhin regional unterschiedlich bleiben sollten. „Wir brauchen zur effektiven Pandemiebewältigung schon aus Akzeptanzgründen landeseinheitliche Regelungen“, teilte der Präsident des Landkreistags, Joachim Walter mit. Die Landkreise bewerteten das Konzept regionalisierter Öffnungen und Schließungen kritisch.

 

Das Infektionsgeschehen ist aus Sicht des Landkreistages insbesondere mit Blick auf die Virusvarianten im Wesentlichen gleich verteilt - auch wenn es aktuell Land- und Stadtkreise mit niedrigerer oder besonders hoher Inzidenz gebe, so Walter. Landesweit einheitliche Regeln seien deshalb „sinnvoll und zielführend“. Sie würden zudem die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung erhöhen, was umso wichtiger sei, da die Menschen zunehmend ungeduldiger würden.

Öffnungen in bestimmten Bereichen sollten möglich sein

Dennoch sollten weiterhin unter „unter Wahrung strikter Hygienestandards“ in bestimmten Bereichen Öffnungen möglich sein. Vor allem dem Einzelhandel habe das Robert Koch-Institut ein niedriges Infektionsrisiko attestiert, sagte Landkreistags-Präsident Walter.

Bund und Länder hätten sich Anfang März darauf geeinigt, dass in den Stadt- und Landkreisen abhängig von den Corona-Infektionszahlen pro 100 000 Einwohner in einer Woche Lockerungen möglich sein sollen. Nur für Kreise mit einer sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sollen die Lockerungen im Handel und in der Freizeit wegfallen. Dadurch ergeben sich regional unterschiedliche Corona-Regeln, was auch bei der Bevölkerung mitunter auf Widerstand stößt.