Beim „Impfgipfel“ wollen Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten unter anderem über Corona-Impfungen für Kinder beraten. Das ist aus Sicht der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin nicht genug.

Heidelberg - Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) fordert von Bund und Ländern Impf-Perspektiven für Studenten. „Beim „Impfgipfel“ heute mit Kanzlerin Merkel muss nicht nur über die Schüler, sondern auch über die Studierenden geredet werden“, sagte Bauer der „Rhein-Neckar-Zeitung“ (Donnerstag) in Heidelberg. „Die Studierenden haben bewiesen, dass sie Solidarität können. Jetzt aber ist die Zeit gekommen, die wachsenden Spielräume zu nutzen. Die jungen Leute müssen Perspektiven haben.“ Der Bund sei gefordert, ausreichend Corona-Impfstoff zu organisieren.

 

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Bei einem erneuten „Impfgipfel“ wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am Donnerstag (14.00 Uhr) unter anderem über Corona-Impfungen für Kinder beraten. Angestrebt wird, bis Ende August allen über Zwölfjährigen Impfangebote zu machen. Zuvor muss jedoch die EU-Arzneimittelbehörde EMA über eine entsprechende Zulassung für den bisher ab 16 Jahren zugelassenen Impfstoff von Biontech und Pfizer entscheiden. Mit der Entscheidung wird für diesen Freitag gerechnet.

Semesterbeginn im September

Damit bis zum Semesterbeginn im September beziehungsweise Oktober Studenten vollständig geimpft sind, müssten sie die erste Dosis im Laufe des Julis bekommen und die zweite im August oder September. „Ich kann nicht in die Kristallkugel schauen. Wenn aber Lieferungen wie zugesagt kommen und auch die neuen Anbieter wie Curevac an den Start gehen, bin ich zuversichtlich“, sagte Ministerin Bauer.

Die Alternative wären aus ihrer Sicht engmaschige Tests. „Wir können aus den Komponenten Impfen, Testen, Abstandsregeln mehr machen“, sagte Bauer der Zeitung. „Wir müssen nicht 500 Leute in die großen Hörsäle setzen zu einem Zeitpunkt, an dem die Pandemie noch nicht überwunden ist. Das Seminar aber, in dem man miteinander in Austausch tritt, das muss möglich sein.“ Der Grundsatz müsse sein, dass die Studenten wieder an den Ort des Studiums kommen und studieren – „und nicht mehr im Kinderzimmer zu Hause bei Mama und Papa“.