Mehrere Abgeordnete haben sich inzwischen per Attest von der Maskenpflicht im Landtag befreien lassen. Warum Landtagspräsidentin Muhterem Aras das Verhalten mancher Abgeordneter „bedenklich“ findet.

Stuttgart - Der Verwaltung des Landtags liegen mittlerweile ärztliche Atteste von sieben Abgeordneten zur Befreiung von der Maskenpflicht vor, die von der Landtagsverwaltung auch akzeptiert werden. Das bestätigte ein Sprecher des Parlaments auf Anfrage. Zwei weitere Atteste seien angekündigt worden.

 

Mitte Oktober hatten fünf Abgeordnete ärztliche Atteste, die von der Landtagsverwaltung aber zum Teil angezweifelt wurden. Insgesamt hat der Landtag 143 Abgeordnete.

Namen werden nicht genannt

Die Namen der Attestinhaber sowie ihre Fraktionen hat der Landtag nicht mitgeteilt. Laut Grünen-Fraktion sind aber fünf AfD-Abgeordnete beobachtet worden, wie sie sich ohne Maske durch das Parlament bewegen.

Der fraktionslose Abgeordnete Heinrich Fiechtner, selbst Onkologe und Palliativmediziner, hatte überdies in einem selbstgedrehten Youtube-Video gezeigt, wie er mit dem fraktionslosen Abgeordneten Wolfgang Gedeon, ebenfalls Mediziner, Atteste tauscht, um sich von der Maskenpflicht befreien zu lassen. Die beiden laufen seitdem ohne Maske durchs Plenum. Gedeon und Fiechtner waren früher bei der AfD.

Abgeordnete können nicht zum Amtsarzt geschickt werden

Bei schweren Erkrankungen – etwa Asthma, Herzerkrankungen oder Epilepsie – kann eine Befreiung von der Maskenpflicht beantragt werden. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) hatte das Verhalten von Gedeon und Fiechtner als „bedenklich“ bezeichnet. Medizinisch könne der Landtag Atteste nicht anzweifeln. Auch könne man Abgeordnete nicht wie Beamte zum Amtsarzt schicken.