Verzicht auf Händeschütteln und Mindestabstand von 1,5 Metern – nach den Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn sollen diese Corona-Regeln noch einige Monate gelten.

Berlin/Düsseldorf - Die Menschen in Deutschland werden noch viele Monate auf Distanz gehen müssen. Der Verzicht auf Händeschütteln oder der Mindestabstand von 1,5 Metern werde auch bei einer Lockerung der Einschränkungen weiterhin gelten, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag in Berlin.

 

„Das wird definitiv etwas sein, was uns im Alltag noch über viele viele Monate begleitet.“ Voraussetzung für eine Lockerungen sei aber, dass die Kontaktsperren auch über die bevorstehenden Ostertage strikt eingehalten würden. Anders als etwa NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wollte Spahn nicht über ein Szenario nach Ende der Osterferien sprechen.

Eine Studie aus dem einst besonders stark vom Virus betroffenen Landkreis Heinsberg hatte Lockerungen als möglich bezeichnet. Bund und Länder wollen am Mittwoch über die Aufhebung von Einschränkungen sprechen.

Debatte über einen sogenannten Exit

Die Debatte über einen sogenannten Exit aus den Kontaktsperren wird seit Tagen durch die Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) befeuert. Die Zahl der Neuinfektionen stieg in dieser Woche täglich nur noch um vier bis fünf Prozent. Die Gesamtzahl der Infektionen wird mit rund 108.000 Fällen beziffert. Fast 50.000 Menschen schätzt das RKI allerdings bereits als genesen ein - mit täglich steigenden Zahlen.

Eine Studie zur Verbreitung des Corona-Virus im besonders schwer betroffenen Kreis Heinsberg in NRW zeigt dem Bonner Virologen Hendrik Streeck zufolge, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Epidemie gelockert werden können. Die Pilotstudie ergebe in einer Zwischenbilanz, dass mit einer Rücknahme von Auflagen bei Sicherung der Hygiene-Maßnahmen begonnen werden könne.

Die Zuwachsraten im Kreis Heinsberg wiesen eine fallende Kurve aus, sagte der Landrat des Kreises, Stephan Pusch. Vor allem wegen des Karnevals hatte sich das Virus dort schnell ausgebreitet und Heinsberg lange zum Hotspot der Epidemie in Deutschland gemacht.