Zuletzt hat das Robert-Koch-Institut steigende Infektionszahlen gemeldet. Nun wird in der kommenden Woche auf Bundesebene das weitere Vorgehen beraten. Die Hauptursachen der Ansteckungen sind bekannt.

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Donnerstag kommender Woche mit den Regierungschefs der Länder erneut über die Coronakrise beraten. Regierungssprecher Steffen Seibert kündigte am Freitag eine Videokonferenz für diesen Tag an. Es werde wie in der Vergangenheit um wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Krise gehen. Genauere Angaben zum Inhalt der Gespräche machte Seibert zunächst nicht.

 

Die Regierungschefs der Länder und die Kanzlerin hatten gerade zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr regelmäßig über das Vorgehen in ganz Deutschland beraten. Zuletzt lag die Verantwortung aber wieder stärker in den einzelnen Bundesländern. Anlass für die neuen Beratungen dürfte sein, dass die Corona-Infektionszahlen seit einiger Zeit auch in Deutschland wieder deutlich ansteigen.

Reiserückkehrer und private Feiern als Hauptproblem

Merkel lehnte zuletzt Lockerungen der derzeitigen Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus ab und forderte ein konsequentes Durchgreifen bei Regelverstößen. Es müssten die „Zügel“ angezogen werden, sagte die Kanzlerin am Dienstag. Das bedeute, „dass konsequent die Regeln durchgesetzt werden müssen“. Im Mittelpunkt der Diskussion um die Corona-Maßnahmen stehen momentan Reiserückkehrer und private Feiern.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Freitagmorgen 1427 neue Corona-Fälle gemeldet. In den vergangenen Tagen hatten die Zahlen in einem ähnlichen Bereich gelegen. Regierungssprecher Seibert sprach von einer „beunruhigenden Entwicklung“. Jeder habe eine Verantwortung dafür, dass sich alle an die Regeln hielten. Private Feiern, bei denen sich niemand an den Abstand halte, seien „unverantwortlich“. Rückkehrer aus Risikogebieten müssten sich in Quarantäne begeben. „Wir dürfen jetzt nicht das Erreichte in Gefahr bringen“, sagte Seibert.