Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer schließt Osterurlaub in Deutschland und Restaurantbesuche in den Osterferien aus.

Berlin, Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht in den nächsten Wochen keine Chance für Reiseverkehr und Tourismus. „Ich bin dafür, Wahrheiten auszusprechen: Osterurlaub in Deutschland kann es dieses Jahr leider nicht geben“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Zu große Mobilität bereits im April sei Gift. „Wir würden alles zerstören, was wir seit Mitte Dezember erreicht haben.“ Eine Rückkehr zur Normalität wie im Herbst führe dann auch zu einer Explosion der Infektionszahlen wie im November und Dezember. „Die Folge wäre ein harter Lockdown wie im Frühjahr. Das müssen wir unbedingt vermeiden.“

 

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In Sachsen werden nach Angaben von Kretschmer auch Gaststätten und Hotels über Ostern geschlossen sein müssen. „Auch der Spielbetrieb in Opernhäusern und Theatern kann erst nach Ostern wieder aufgenommen werden“, sagte der CDU-Politiker. Lockerungen müssten vorsichtig und Schritt für Schritt erfolgen, verteidigte er das Vorgehen. „Bei niedrigen Infektionszahlen muss der Staat nicht hart durchgreifen. Die Autorität des Staates braucht es, wenn Eigenschutz alleine nicht mehr reicht.“ Die Politiker machten es sich nicht leicht, sondern „wägen jede Maßnahme genau ab und entscheiden dann nach bestem Wissen und Gewissen“.

Kretschmer kritisierte jedoch die schleppenden Hilfszahlungen an Unternehmen. „Das ist ein Desaster, da liegen die Nerven blank.“ Wenn kleine Firmen zwei Monate auf ihr Geld warten müssten, „ist das nicht okay“. Bei denen, die im Dezember geschlossen wurden, „geht es ums blanke Überleben“.