Einer von hundert Bundesbürgern war bereits nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Je nach Schätzung der Dunkelziffer ist der Anteil sogar noch wesentlich höher.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Stand Mittwoch sind mehr als 830 000 Corona-Infektionen in Deutschland per Labortest bestätigt. Gerechnet auf die Gesamtbevölkerung bedeutet das, dass es seit März jeder Hundertste bereits amtlich hat: Corona-Infektion! Rein rechnerisch kennen damit die allermeisten Menschen hierzulande mindestens eine Person, die bereits sicher das Virus in sich trug.

 

Die Kurve zeigt, wie sich der Anteil der bestätigten Neuinfektionen seit Ausbruch der Pandemie entwickelt hat. In Baden-Württemberg war die Marke von einem Infizierten je 100 Einwohnern schon vergangene Woche überschritten:

Der Anteil der Menschen, die sich seit März tatsächlich angesteckt haben, liegt mit Sicherheit höher. Etliche Infektionen werden nicht erkannt – weil die Infizierten keine oder kaum coronatypische Symptome zeigen oder weil sie sich nicht testen lassen. Der Anteil der symptomfreien Corona-Infizierten, deren Ansteckung dennoch per Labortest bestätigt wurde, liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell um die 15 Prozent.

Und die Dunkelziffer?

Das RKI geht auf Grundlage sogenannter Antikörperstudien in besonders betroffenen Gebieten wie der Gemeinde Kupferzell (Baden-Württemberg) oder dem Kreis Heinsberg (Nordrhein-Westfalen) davon aus, dass die Dunkelziffer der Infektionen etwa um das Vier- bis Fünffache über der Zahl der bestätigten Infektionen liegt; andere Studien kommen gar auf einen zehnfach höheren Wert.

Nimmt man die konservativere RKI-Schätzung als Grundlage, dann könnte sich dieses Jahr bereits jeder Zwanzigste hierzulande mit dem Coronavirus infiziert haben.

Die aktuellen Zahlen zur Pandemie finden Sie regelmäßig aktualisiert hier, unsere Berichterstattung zum Coronavirus versammeln wir an dieser Stelle.