Mit großer Mehrheit stimmten die Abgeordneten am Mittwoch in Straßburg für ein europaweit gültiges Impfzertifikat. Eine Zustimmung der Mitgliedsstaaten steht allerdings noch aus.

Straßburg - Das EU-Parlament hat grünes Licht für ein europaweit gültiges Impfzertifikat gegeben, das Reisen im Sommer erleichtern soll. Am Mittwoch stimmte in Straßburg eine große Mehrheit der Abgeordneten für den digitalen Impfpass. Nun müssen noch die Mitgliedstaaten dem mit dem Parlament ausgehandelten Kompromiss abschließend zustimmen. Dies soll bis Ende der Woche erfolgen.

 

Die elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli europaweit an den Start gehen. Das digitale Dokument soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten.

Digitaler Impfpass wird in Deutschland ausprobiert

„Dieses Zertifikat ist ein wichtiger Bestandteil für einen tollen Sommer“, erklärte der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese. „Wir können damit sicherstellen, dass die Reisewelle nicht wie im letzten Jahr eine neue Infektionswelle auslöst.“ Mitgliedstaaten können schon jetzt Zertifikate ausstellen. Mehr als eine Million Bürger in der Europäischen Union verfügen laut Kommission bereits über ein solches Dokument.

In Deutschland laufen seit Ende Mai in einigen Impfzentren Feldtests mit dem digitalen EU-Nachweis. Dabei wird getestet, ob Bürgerinnen und Bürger nach einer Impfung den Nachweis mit einer App einscannen können. Dieser kann dann bei Reisen kontrolliert werden. In acht weiteren Mitgliedstaaten wird das EU-Impfzertifikat laut Kommission bereits vergeben.

Derzeit erstellen die Mitgliedstaaten auf nationaler Ebene jeweils Lösungen für das Zertifikat, die dann über die EU-Plattform zusammengeschaltet werden. Bei Inhabern des Zertifikats sollen die Mitgliedstaaten von Quarantäne- und Testpflichten absehen, sofern dies die epidemiologische Lage erlaubt.