Ein Land folgt dem anderen: Jetzt melden auch Kroatien und Slowenien Rekordwerte bei Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Empfehlungen reichen offensichtlich nicht mehr aus.

Zagreb/Ljubljana - Die EU-Länder Kroatien und Slowenien haben am Mittwoch jeweils Rekordwerte an neuen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. In den vergangenen 24 Stunden sei in Kroatien bei 748 Menschen Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, teilte der Krisenstab in der Hauptstadt Zagreb mit. Die bisher höchste Zahl von 542 Neuinfizierten war im 4,2-Millionen-Einwohner-Land am 8. Oktober registriert worden.

 

Vier Menschen starben demnach in den letzte 24 Stunden in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung. Seit Beginn der Pandemie im letzten Februar haben sich in Kroatien nachweislich 21 741 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. 334 Patienten starben mit dem Virus.

Amtliche Stellen in Zagreb zeigen sich besorgt

Im benachbarten Slowenien, einem Land mit 2,1 Millionen Einwohnern, meldeten die Behörden am Mittwoch 707 Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Die bisher höchste Zahl war am 10. Oktober mit 411 neuen Fällen registriert worden. Seit Beginn der Pandemie im März wurde bei 9 938 Menschen das Coronavirus nachgewiesen. 175 Patienten starben an den Folgen der Infektion, zwei von ihnen in den letzten 24 Stunden.

Die amtlichen Stellen in Zagreb zeigen sich besorgt, dass viele Menschen die Empfehlungen zur Eindämmung der Pandemie nicht beachteten. „Empfehlungen reichen nicht aus, wir brauchen Maßnahmen, die durchgesetzt werden“, sagte der Chef des Krisenstabs für die Stadt Zagreb, Pavle Kalinic. „Ansonsten werden die Zahlen weiter steigen, der Plafond ist noch nicht erreicht“, sagte er dem Nachrichtensender N1.

Ähnlich äußerte sich Regierungssprecher Jelko Kacin in Ljubljana. „Die aktuellen Daten zeigen, dass die Lage zunehmend ernst wird“, sagte er auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. „Es besteht Handlungsbedarf, die bisherigen Maßnahmen reichten nicht aus, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.“ Konkrete neue Maßnahmen erwähnte er allerdings nicht.