Im Kampf gegen das Coronavirus weitet Frankreich seine regionalen Beschränkungen aus. Nun wird es auch im Département Pas-de-Calais am Ärmelkanal einen Wochenend-Lockdown geben.

Paris - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie weitet Frankreich seine regionalen Beschränkungen aus. Premierminister Jean Castex kündigte am Donnerstag in Paris an, dass es nun auch im Département Pas-de-Calais am Ärmelkanal einen Wochenend-Lockdown geben wird. In Nizza am Mittelmeer und der nordfranzösischen Hafenstadt Dunkerque (Dünkirchen) gilt bereits ein derartiger Lockdown. Die dicht besiedelte Hauptstadtregion Paris und die Hafenstadt Marseille bleiben von solchen Einschränkungen bisher verschont.

 

Castex betonte, dass es aktuell keinen exponentiellen Anstieg der Infektionen gebe. Das Virus breite sich langsamer aus als befürchtet. Die sogenannte britische Variante des Virus mache mittlerweile gut 60 Prozent der Infektionen aus, so der Premier. Castex hatte vergangene Woche eine erhöhte Corona-Warnstufe für 20 Départements ausgerufen, darunter auch für die Hauptstadt Paris. Drei weitere Départements wurden diese Woche zur Liste hinzugefügt.

20 Millionen sollen bis Mai geimpft sein

Castex forderte die regionalen Behörden auf, Maßnahmen zu ergreifen, um größere Versammlungen zu verhindern. Am vergangenen Wochenende hatten viele Menschen die Sonne etwa an den Ufern der Seine genossen. „Die Bilder, die wir am vergangenen Wochenende wieder in einigen Großstädten, darunter Paris, gesehen haben, sind einfach nicht angemessen“, sagte Castex. Er kündigte an, dass bis Mitte Mai mindestens 20 Millionen Menschen geimpft würden.

In Frankreich gilt aktuell eine abendliche Ausgangssperre nach 18 Uhr. Ausnahmen gelten beispielsweise für den Arbeitsweg. In dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern starben schon mehr als 87 500 Menschen nach einer Infektion. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern lag zuletzt bei 222. Frankreich macht pro Woche mehr als zwei Millionen Tests.