Werden die Grenzen der Corona-Beschränkungen am Vatertag ausgereizt oder gar überschritten? Die Stuttgarter Polizei wird auf jeden Fall kontrollieren.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Ist der Vatertagsausflug mit Bollerwagen am Feiertag etwa ein Himmelfahrtskommando? Nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen und der teilweisen Öffnung der Gastronomie wird es an diesem Donnerstag spannend. Pulks von Ausflüglern dürften bei bestem Wetter in Parks und auf Plätzen unterwegs sein – und wer soll danach schauen, dass da nichts ausufert?

 

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„Wir werden natürlich kontrollieren“, sagt der Polizeisprecher Jens Lauer. Die Polizei sei wie auch bisher schon an den Wochenenden in den Ausflugszielen auf Streife und achte auf das Abstandsgebot, das als zentrale Vorbeugungsmaßnahme gegen das Virus gilt. Besonders im Einsatz ist dabei die E-Bike-Fahrradstaffel der Einsatzhundertschaft, die in Waldgebieten in der Stadt die zunehmenden Konflikte zwischen Radlern und Spaziergängern im Auge behalten soll.

Der städtische Vollzugsdienst ist wie gewohnt im Einsatz – „und wird etwaige Verstöße gegen das bestehende Ansammlungsverbot kontrollieren“, sagt Stadtsprecher Martin Thronberens. Die Gaststättenbehörde werde – in Absprache mit Polizei und Ordnungsamt – „keine gesonderten Kontrollen am Feiertag vornehmen“.

Diese Regeln gelten für den Vatertag

Die Polizei auf Mission Bollerwagen. „Allerdings sind keine Sondereinsätze vorgesehen“, sagt Lauer. Das heißt: keine zusätzlichen Kräfte. Dabei ist der Ausflug mit dem Bollerwagen zunächst nicht grundsätzlich verboten. „Allerdings müssen die Beteiligten grundsätzlich damit rechnen, dass sie kontrolliert werden“, sagt Lauer. Das könne dann vielleicht etwas nervig sein – was auch an den Bestimmungen der Corona-Verordnung liegt. Denn: Zwar dürfen sich zwei Haushalte gemeinsam im öffentlichen Raum aufhalten und das mit einer recht großen Personenzahl. Aber eine Person, die mit zwei weiteren Freunden aus verschiedenen Haushalten unterwegs wäre, würde einen Verstoß begehen – wenn diese drei Haushalte dann auch noch keinen genügenden Abstand einhalten.

„Das ist auch nicht so einfach zu kontrollieren“, räumt Polizeisprecher Lauer ein. Er ist jedenfalls gespannt, was sich an den Stuttgarter Ausflugszielen vom Württemberg über den Max-Eyth-See bis zum Schlossgarten abspielen wird – zumal auch gesteigerter Alkoholkonsum die Beurteilung von Abständen trüben könnte.