Die erste Schule in Stuttgart hat vorsorglich Schüler wieder nach Hause geschickt, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Drei Schüler hatten in den Ferien Kontakt mit einem Infizierten.

Stuttgart - Das Mörike, eine Schule der Evangelischen Schulstiftung in Stuttgart, hat am Dienstag drei Schulklassen zur Sicherheit nach Hause geschickt, um die mögliche Ausbreitung von Coronaviren zu verhindern. Dies ist seit Auftreten des Corona-Erregers der erste Fall in Stuttgart, in den eine Schule verwickelt ist.

 

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Das Mörike vereint eine Realschule, ein Gymnasium und ein Aufbaugymnasium. Insgesamt 790 Schüler besuchen die Schule im Stuttgarter Süden, 75 Lehrerinnen und Lehrer unterrichten dort. Schulleiter Daniel Steiner bestätigte auf Anfrage: „Drei unserer Schüler hatten in den Ferien in Südtirol Kontakt mit einer Person, die positiv auf Corona getestet worden ist. Damit gelten die Schüler als Kontaktpersonen ersten Grades und wir haben vorsorglich zwei neunte und eine siebte Gymnasialklasse mit insgesamt 75 Schülerinnen und Schülern nach Hause geschickt.“

Quarantäne hängt vom Testergebnis ab

Die betreffenden drei Schüler seien am Dienstagmorgen auf das Virus getestet worden, das Ergebnis soll Mittwochabend vorliegen. „Fällt der Test positiv aus, müssen die Schüler der siebten und einer neunten Klasse 14 Tage in Quarantäne zu Hause verbringen“, erläutert Daniel Steiner. Die zweite Klasse 9 müsse am Mittwoch wieder antreten; sie war vorsorglich vom Schulbesuch ausgenommen worden, weil sich die Schüler beim gemeinsamen Französischunterricht hätten begegnen können, was aber am Ende nicht geschehen sei. Weil die drei betreffenden Schüler auch das Mörike-Schülerhaus nicht aufgesucht hatten, sei dieses von einer Ansteckungsgefahr ausgenommen, so Steiner.

In Marbach im Kreis Ludwigsburg sind bereits am Montag und am Dienstag die jüngeren Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums vom Unterricht befreit gewesen. Man wollte die Zeit nutzen, die Waschbecken mit Seifenspendern und Papierhandtüchern aufzurüsten.

Ämter schlecht erreichbar

Aufgrund der Vorsorgemaßnahmen an dem Stuttgarter Gymnasium wurden Mängel in der Informationskette sichtbar. Das Landesgesundheitsamt, das der Schulleiter gleich am Morgen konsultieren wollte, hat seine Telefone erst von 9 Uhr an besetzt, der amtsärztliche Dienst des Stuttgarter Gesundheitsamts sei überlastet und deshalb nicht erreichbar gewesen. Auch Einzelpersonen melden Schwierigkeiten dieser Art, wenn die Hausarztpraxis geschlossen ist.