Die Stadt Stuttgart hat auch die Trauungen an die nun bundesweit geltende Zwei-Personen-Regelung angepasst. Braut und Bräutigam bleiben demnach nun unter sich – mit einer Ausnahme.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Stuttgart - Heiraten in den Frühling hinein, in die Schulferien hinein – das haben sich viele erträumt und entsprechend ihre Trauungstermine koordiniert. Da ist jetzt so ziemlich alles anders gekommen als geplant. Doch halt: Heiraten ist nach wie vor beim Stuttgarter Standesamt möglich. Allerdings hat die Stadt die Regeln noch einmal verschärft. War die Zahl der Teilnehmer bislang auf zehn Personen pro Trauungszeremonie beschränkt, so sind jetzt nur noch Braut und Bräutigam zugelassen. Dies erklärt die Stadt Stuttgart in einer aktuellen Pressemitteilung.

 

Damit setzt die Verwaltung die Verfügung der Bundesregierung um, die besagt, dass Ansammlungen von mehr als zwei Menschen in der Öffentlichkeit verboten sind. Gäste sind demnach bei einer Trauung nicht mehr erlaubt. Das gilt dann auch für Trauzeugen, deren Anwesenheit ist seit dem Jahr 1998 aber ohnehin keine Pflicht mehr. Aber wie sieht es mit den Kindern des Brautpaares aus? Bei der Zwei-Personen-Regel sind schließlich Familien auch ausgenommen. „Da wird der Einzelfall geprüft“, sagt Stadtsprecher Martin Thronberens. Als Faustregel gelte: Wenn es sich um ein Kleinkind handle und eine Betreuung nötig sei, dann dürfe es dabei sein. Anders sehe es bei einem Jugendlichen aus, der müsse dann daheim bleiben.

Das Standesamt Stuttgart ist unter der Rufnummer 07 11/2 16-8 88 52 oder per E-Mail unter standesamt@stuttgart.de erreichbar. Die Kontaktdaten der Standesämter in den Bezirksrathäusern sind unter https://www.stuttgart.de/standesaemter aufrufbar.

Top-Heiratsmonat ist der Dezember

In Sachen Heiraten ist der absolute Topmonat übrigens der Dezember, mehr als 160 Trauungen stehen hier in der Statistik des Standesamts. Das sind mindestens 40 mehr als in den nachrangigen beliebten Heiratsmonaten Mai oder September.

„Viele geben an, dass in der Weihnachtszeit bei ihnen der Entschluss gereift ist, sich zu trauen“, erklärt Verena Rathgeb-Stein, Leiterin des Stuttgarter Standesamtes. Und für viele sei es ein wichtiger Grund, dass man sich da eh viel mit Freunden, Bekannten und Verwandten treffe an einem bestimmten Ort, ergänzt sie. In Stuttgart hat der Weihnachtsmarkt offensichtlich einen großen Einfluss auf das Heiratsdatum. Freilich, genau hat Rathgeb-Stein das statistisch nicht aufbereitet: „Es ist für uns ja nicht sonderlich relevant zu erfahren, weshalb sich die Paare ausgerechnet in diesem oder in jenem Monat trauen lassen wollen. Für uns zählt, dass es für sie, egal in welchem Monat, ein unvergessliches, schönes Erlebnis ist. Deshalb fragen wir da auch nicht systematisch nach.“