Die anrollende vierte Corona-Welle könnte vor allem Kinder und Jugendliche treffen. Wären dagegen Impfungen von Schülern direkt im Schulbetrieb hilfreich? Die Stadt Stuttgart erteilt dem aus verschiedenen Gründen eine Absage.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Wie viele andere sorgt sich die CDU-Fraktion im Gemeinderat, dass eine vierte Coronawelle den Schulbetrieb im Herbst erneut beeinträchtigen könnte. Angesichts wieder steigender Infektionszahlen fürchtet die Fraktion, „dass eine vierte Welle voraussichtlich nicht mehr verhindert werden kann“. Diese werde „Ungeimpfte besonders treffen“, schreibt die Union an die Verwaltung. Es bestehe die Gefahr eines „erneuten Unterrichtsausfalls an den Schulen“ .

 

Deshalb will die Fraktion von der Verwaltung wissen, welche Maßnahmen sie bisher ergriffen hat oder ergreift, um dem vorzubeugen. Bisher sehe man „keine klare Strategie an den Schulen“. Da man befürchtet, dass nach den Sommerferien „die angestrebte Maskenpflicht und die Anwendung von Selbsttests alleine nicht ausreichen wird“, fragt sie auch, „ob zu Beginn des Schuljahrs mobile Impfaktionen für Jugendliche ab 16 Jahren an Stuttgarter Schulen (einschließlich Berufsschulen) durchgeführt werden“.

Stadt setzt auf Impfangebote für Familien

Auf Anfrage hat sich die Verwaltung dazu bereits geäußert. Das Ergebnis: „Impfungen an allgemeinen Schulen während des regulären Schulbetriebs sind nicht vorgesehen, weil bei der Impfung von Jugendlichen die Begleitung der Erziehungsberechtigten notwendig sein kann“, erklärt Stadtsprecherin Jasmin Bühler. Die bisherigen und geplanten Impfaktionen richteten sich „an alle Impfberechtigten, insbesondere auch an Familien“. Impfungen an Berufsschulen habe man „bereits durchgeführt“. Auch die Hochschulen stünden wegen Impfaktionen im Kontakt mit der Stadt und mit mobilen Impfteams. Um nach den Sommerferien „einen möglichst sicheren Schulstart zu ermöglichen werden verschiedene Maßnahmen miteinander kombiniert, unter anderem Masken, Lüften, Luftfiltergeräte in nicht ausreichend belüftbaren Räumen, Testen und zu Hause bleiben bei Infekten sowie Impfungen“.

Impfungen an Schulen außerhalb des regulären Betriebs, die etwa vom Elternbeirat organisiert wurden, hat es gegeben.