Wie sie runter ging vor einigen Wochen, so steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Stuttgart jetzt wieder. Die Stadt und der Gesamtelternbeirat engagieren sich deshalb fürs Impfen und organisieren Vor-Ort-Angebote ohne Termin.

Familie/Bildung/Soziales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Seit gut zehn Tagen liegt in Stuttgart die Sieben-Tage-Inzidenz wieder über dem Wert von zehn Fällen pro 100 000 Einwohnern und steigt fast stetig an. Am Montag meldete das Landesgesundheitsamt einen Wert von 21,2 Fällen. Beim Gesundheitsamt der Stadt sei man „besorgt über den spürbaren Anstieg“, sagt Sprecher Sven Matis. Man geht davon aus, dass es „zu einem weiteren Anstieg kommen wird“.

 

Denn auch in Stuttgart liege der R-Wert, also die Zahl, die angibt, wie viele andere Menschen ein Infizierter ansteckt, „deutlich über eins“, so der Stadtsprecher. Und dies, obwohl die Delta-Variante des Coronavirus in Stuttgart noch nicht den hohen Anteil hat wie zum Teil andernorts. Von den aktuell rund 200 aktiven Infektionsfällen gingen 27 Prozent auf das Konto der stark ansteckenden Mutation. Die Hospitalisierungsrate, also der Anteil der Infizierten, die in einem Krankenhaus behandelt werden müssen, liege in Stuttgart bei 5,5 Prozent, sagt Sven Matis. Im Bund seien es sieben Prozent, es waren aber auch schon zwölf Prozent.

Elternbeiräte sehr engagiert

Angesichts dieser Entwicklung, mit der man gegenwärtig noch umgehen könne, setzt die Stadt aufs Impfen und insbesondere auf weitere Vor-Ort-Impfaktionen, die den Bürgern den Piks niederschwellig ohne Termin bieten sollen. Man spüre zwar, „dass die Impfbereitschaft etwas nachlässt“, sagt Sven Matis, sei mit dem Verlauf aber zufrieden. Es kämen „meist 100 bis 200 Personen“. Am Montag etwa waren Impfaktionen mobiler Teams in Sillenbuch und in Zuffenhausen.

Dafür engagieren sich auch die Gesamtelternbeiräte (GEB) der Schulen und der Kitas sehr. Oliver Ruhmann, der Sprecher der Konferenz der Gesamtelternbeiräte für Kindertageseinrichtungen in Stuttgart (KdGEB), ist zufrieden mit dem Gang der Dinge. Neben Kitas und Schulen beteiligten sich inzwischen auch Kinder- und Familienzentren. Die Kooperation sei sehr gut. Etwa 20 weitere Termine seien vorgesehen, sagt Ruhmann. „Und jeden Tag kommen welche dazu.“