Bei schönem Wetter brummt das Geschäft normalerweise im Clara-Zetkin-Haus in Stuttgart-Sillenbuch, wegen Corona ist es allerdings aktuell zu. Das schmerzt den Waldheim-Verein umso mehr, als dass aktuell teure Sanierungsarbeiten laufen, deren Finanzierung nun stockt.

Sillenbuch - Wenigstens auf eines ist im Corona-Frühling Verlass – auf die Sonne. Doch während sich die meisten über T-Shirt-Temperaturen freuen, versetzt es Günther Klein einen zusätzlichen Stich. „Jetzt, wo das Wetter so schön ist, tut das schon weh“, sagt der Vorsitzende des Waldheim-Vereins.

 

Der rund 100 Mitglieder starke Club betreibt das Clara-Zetkin-Haus in Sillenbuch. An sonnigen Tagen tummeln sich hier normalerweise massenhaft Spielplatz- und Gaststättenbesucher. Aktuell herrscht allerdings tote Hose. Laut Corona-Verordnung ist alles gesperrt. Kurzarbeit statt Hochsaison.

Summe hat sich mehr als vervierfacht

Für den Verein kommt die Krise zur Unzeit. Seit geraumer Zeit ist er mit der Sanierung des Clara-Zetkin-Hauses beschäftigt. Das Fundament des 100 Jahre alten Gebäudes ist marode und feucht. War man vor drei Jahren noch von Kosten um die 50 000 Euro ausgegangen, ist die Summe längst auf mehr als 200 000 Euro gestiegen, denn auch in die Räume unter der Terrasse ist nach einem Starkregen Wasser eingedrungen.

Aktuell sind dort die Handwerker zugange, doch „wenn die Situation noch anhält, müssen wir stoppen“, stellt Günther Klein klar. Denn dann könnten die beauftragten Firmen nicht mehr bezahlt werden. Die Rücklagen seien durch diese und frühere Sanierungsarbeiten längst aufgebraucht. Der Waldheim-Verein hat laut dem Vorsitzenden ein Darlehen aufgenommen. Für die Abzahlung der Raten sei eine Stundung vereinbart worden.

Die Fixkosten bleiben, der Umsatz fehlt

Wann wieder Geld in die Vereinskasse kommt, ist aktuell unklar. „Der ganze Umsatz fehlt“, klagt das Mitglied Albrecht Kotitschke, und täglich rinnt dem Verein mehr Geld durch die Finger. An starken Tagen geht es im Clara-Zetkin-Haus bei 4000 Euro Umsatz los, erklärt Günther Klein, das traditionelle Fest zum 1. Mai bringe sogar bis zu 15 000 Euro. „Für uns ist das eine der großen Umsatzquellen“, sagt Albrecht Kotitschke. Kulturveranstaltungen und Familienfeste: ebenfalls gestrichen. „Und die Fixkosten bleiben“, sagt Günther Klein.

Die Mitglieder versuchen das Beste aus der Misere zu machen. Ehrenamtliche schmirgeln mit gebührendem Abstand Holzelemente von Stühlen ab, Tische sind bereits frisch lasiert worden. Etwa ein Vierteljahr könne der Waldheim-Verein durchhalten, sagt Günther Klein, „dann wird es wirklich kritisch. Alles, was drüber geht, würde die Existenz gefährden“.

So kann man spenden

Das Spendenkonto des Waldheim Stuttgart e.V. bei der GLS-Bank hat folgende IBAN: DE48 4306 0967 7010 9095 00.