Das neue Bundesgesetz erlaubt die Öffnung der Außenbereiche von zoologisch-botanischen Gärten, das Land Baden-Württemberg hat die Regelung noch nicht umgesetzt. Eine Öffnung der Wilhelma ist deshalb am Wochenende, 24. und 25. April, noch nicht möglich.

Stuttgart - Tier- und Pflanzenfreunde wollten schon aufatmen: Der Bundesgesetzgebung nach dürfen Zoos und botanische Gärten ihre Außenbereiche öffnen. Doch in Stuttgart herrschte am Freitagabend noch Unklarheit. „Wir haben bis jetzt noch keinen Bescheid vom Land, und wir wissen auch nicht, unter welchen Bedingungen das dann sein wird“, sagt der Wilhelma-Pressesprecher Harald Knitter.

 

Eine Öffnung an diesem Wochenende sei aber keinesfalls zu machen. „Wir müssen Personalfragen klären, das Online-Ticketing freischalten und einen Zugang ohne Gedränge gewährleisten können“, so Knitter. Wegen dichterem Publikumsverkehr könnte es sein, dass die Besucher einen aktuellen Schnelltest auf das Corona-Virus vorzeigen müssen. So sieht es das Vierte Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite vor, das erst am Donnerstag vom Bund beschlossen worden ist. In § 28b heißt es da: „Die Außenbereiche von zoologischen und botanischen Gärten dürfen geöffnet werden, wenn angemessene Schutz- und Hygienekonzepte eingehalten werden.“ Voraussetzung sei ein aktueller negativer Coronaschnelltest.

Der Verband der Zoologischen Gärten und die Deutsche Tierpark-Gesellschaft begrüßen das Gesetz. „Es ist gut, dass es jetzt einheitliche und klare Regelungen auf Bundesebene gibt und ein Unterschied zwischen dem Risiko an der frischen Luft und Innenbereichen gemacht wird“, sagt Jörg Junhold, der Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten.

Die Wilhelma steckt seit Beginn der Coronapandemie in einem Wechselbad: Mehrfach mussten der Zoo und botanische Garten geschlossen werden, weil die Infektionszahlen in Stuttgart in die Höhe geschnellt waren. Das Risiko, zu einem Corona-Superspreader zu werden, wollten weder das Finanzministerium als Hausherr noch der Zoodirektor Thomas Kölpin eingehen. Aus diesem Grund fiel der Vorhang letztmals Ende März.