Schlimme Befürchtungen, Vermieter könnten finanziell von der Coronakrise getroffene Mieter gängeln, haben sich offenbar nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Laut Mieterbund reagierten die meisten Häuslebesitzer vorbildlich.

Stuttgart - Zahlreiche Vermieter haben sich nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Mieterbundes während der Corona-Krise sehr kulant gezeigt. „In vielen Fällen haben sich Mieter und Vermieter individuell geeinigt. Einige Vermieter sind sogar von sich aus auf die Mieter zugegangen und haben ihnen eine Stundung der Miete angeboten“, sagte Lukas Siebenkotten dem „Südkurier“ (Mittwoch). Gesetzliche Regelungen seien aber dennoch sinnvoll: „Gesetze werden nicht für Fälle gemacht, in denen es sowieso gut funktioniert, sondern für die Fälle, wo es nicht funktioniert.“

 

Siebenkotten forderte unter anderem eine Verlängerung des Kündigungsschutzes für Mieter, die aufgrund der Corona-Krise in Mietrückstand geraten. Auch ein von Bund, Ländern und der Wohnungswirtschaft finanzierter Fonds sei denkbar, der bei coronabedingten Zahlungsschwierigkeiten von Mietern mit einem zinslosen Darlehen einspringe.