Nachdem auch Südtirol zum Coronavirus-Risikogebiet erklärt wurde, empfiehlt das Sozialministerium in Baden-Württemberg allen heimgekehrten Urlaubern, nicht zur Arbeit oder zur Schule zu gehen.

Stuttgart - Seit Donnerstagabend ist klar: Das Robert-Koch-Institut stuft nun auch Südtirol als Risikogebiet ein. Der Grund: Etwa 40 Prozent der mit dem Coronavirus Infizierten aus Baden-Württemberg hatten sich zuvor dort aufgehalten. Das teilt das Sozialministerium am Freitagmorgen mit. Und verteilt gleichzeitig Hinweise für Reiserückkehrer aus Südtirol – die für Arbeitnehmer und Schüler deutliche Folgen haben könnten.

 

Hinweise für Rückkehrer aus Südtirol finden Sie hier.

Dass das Robert-Koch-Institut in Berlin Südtirol als neues Risikogebiet für Corona-Infektionen ausgewiesen hat, hängt auch mit dem Drängen der Landesregierung zusammen. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hatte sich persönlich bei Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dafür eingesetzt. Der Südwesten steht mit einer hohen Zahl von Infektionen im Fokus – vor allem in den Faschingsferien waren viele Familien zum Skifahren in Südtirol.

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Zu Hause bleiben unabhängig von Symptomen

Daher gibt das Sozialministerium den Ratschlag: Reisende aus Baden-Württemberg, die sich innerhalb der letzten 14 Tage in Südtirol aufgehalten haben, sollten – unabhängig von Symptomen – unnötige Kontakte vermeiden und nach Möglichkeit vorläufig zu Hause bleiben.

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Und weiter: Reisende, die aus einem Risikogebiet wie Südtirol kommen und innerhalb von 14 Tagen nach Rückkehr von dort Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen oder Durchfall entwickeln, sollten umgehend telefonisch die Hausarztpraxis kontaktieren oder den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 anrufen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

Das Kultusministerium hatte am Freitagmorgen ebenfalls eine Mitteilung an die Schulen und Kindertageseinrichtungen herausgegeben, mit dem Hinweis, dass alle Personen an Schulen und Kindergärten, die aktuell oder in den vergangenen 14 Tagen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sind, vorsorglich zuhause blieben sollen – unabhängig davon, ob sie Symptome haben.

Südtirol ist ein beliebtes Urlaubsgebiet, in der Saison 2017/18 wurden 7,5 Millionen Gäste gezählt, ein Anstieg von 3,6 Prozent.