Im Kreis der Nationalmannschaft sorgt ein positiver Corona-Fall für großen Wirbel. Fünf Spieler müssen in Quarantäne. Bundestrainer Hansi Flick sagt das geplante Training in Wolfsburg am Vormittag ab. Die Vorbereitungen für das Liechtenstein-Spiel gehen aber weiter.

Wolfsburg - Corona-Wirbel bei der Fußball-Nationalmannschaft. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagvormittag erfuhr, soll ein Spieler positiv getestet worden sein. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet. Das für 11.00 Uhr in Wolfsburg angesetzte Mannschaftstraining wurde von Bundestrainer Hansi Flick abgesagt. Stattdessen solle es individuelle Einheiten für die DFB-Stars im Ritz Carlton Hotel in der Autostadt geben, hieß es.

 

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Nach SID-Informationen handelt es sich beim positiv getesteten Spieler um Innenverteidiger Niklas Süle von Rekordmeister Bayern München. Der Profi sei vollständig geimpft und aktuell symptomfrei, teilte der DFB mit. Die vier anderen Spieler wurden trotz eines negativen Tests im Rahmen der Kontaktverfolgung als Kontaktpersonen der Kategorie 1 eingestuft und deshalb vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt.

Gemeinsames Training kurzfristig abgesagt

Die Nationalmannschaft bestreitet am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL) ihr letztes Heimspiel in der WM-Qualifikation in Wolfsburg gegen Liechtenstein. Anschließend steht noch die Partie am Sonntag in Eriwan gegen Armenien an. Inwiefern die Austragung dieser Partien gefährdet sein könnte, blieb zunächst offen. Zuletzt war es bei singulären Infektionen nicht mehr zu Spielabsagen im Profi-Fußball gekommen.

Die WM-Qualifikation hat die Nationalmannschaft bereits geschafft. Insgesamt hat Flick 28 Spieler in seinem Kader, so dass er momentan noch auf 23 zurückgreifen könnte. Laut „Bild“-Zeitung nominierte der Bundestrainer am Dienstag noch die beiden Wolfsburger Maximilian Arnold und Ridle Baku nach.

Nicht der erste Coronafall in der Mannschaft

Zuletzt hatte die Aussage von Bayern Münchens Kimmich, dass er nicht geimpft sei, für heftige öffentliche Diskussionen um die Vorbildfunktion von Fußball-Nationalspielern in der Corona-Krise gesorgt. „Die Zahl der Corona-Infektionen ist zuletzt bundesweit wieder stark gestiegen. Deshalb setzen wir während der letzten Länderspielmaßnahme des Jahres die Hygiene- und Verhaltensregeln konsequent weiter um, um auch im aktuellen Infektionsgeschehen so verantwortungsvoll wie möglich zu handeln“, sagte Bierhoff.

Der aktuelle Corona-Fall ist nicht der erste im Kreise der Nationalmannschaft. Im März musste der Mönchengladbacher Jonas Hoffmann vor dem Start in die WM-Qualifikation aus dem DFB-Quartier abreisen. Auch der Leipziger Marcel Halstenberg durfte als Kontaktperson nicht bleiben. Zuvor hatte es im November 2020 viel Wirbel um mehrere Corona-Fälle im Team des damaligen Gegners Ukraine gegeben. Bis kurz vor dem Anpfiff stand damals eine Absage der Nations-League-Partie (3:1) in Leipzig im Raum.

Mehrere Nationalspieler haben sich seit Ausbruch der Pandemie auch bei ihren Vereinen angesteckt. Eindrücklich hatte sich im Vorjahr Ilkay Gündogan von Manchester City über seine Leidenszeit nach seiner Infektion geäußert und vor einem zu laschen Umgang gewarnt.