Das vermeintliche enorme Absinken der Corona-Fallzahlen im Rems-Murr-Kreis lag daran, dass sie nicht erfasst wurden. Der richtige Wert gibt trotzdem Grund zur Hoffnung.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Waiblingen - Es wäre ein gewaltiger Sprung gewesen, doch leider war er einer Fehl- beziehungsweise Nichtmeldung geschuldet. Mit 147 hat das Landesgesundheitsamt am Dienstagabend die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz für den Rems-Murr-Kreis angegeben. Am Montag hatte jener Wert, der über Lockerung oder Verschärfung der Corona-Beschränkungen entscheidet, noch bei 193 gelegen.

 

Der Tatsächliche Wert lag bei 191

Tatsächlich war die Ziffer zwischen Montag und Dienstag geschrumpft, jedoch lediglich um zwei Punkte auf 191. Dieser Wert war auch gemäß der gemeldeten Neuinfektionen errechnet und auf der Internetseite des Landratsamts kommuniziert worden. Laut der Corona-Verordnung sind indes die Zahlenangaben des Landesgesundheitsamts maßgeblich für die Ausweisung der Inzidenzen.

Wie ist es zu der Panne gekommen

Wie konnte es zu dieser Panne kommen, die im Übrigen schon einmal vor anderthalb Monaten passiert ist? Das Landratsamt verweist auf eine automatische Fallzahlenmeldung des örtlichen Gesundheitsamts, die auch am Dienstag gegen 16 Uhr erfolgt sei. Eine Fußnote im Tagesbericht des Sozialministeriums gibt die Erklärung, warum der Kreis rasant in die Kategorie zwischen 100 und 150 geraten ist: „Aufgrund von technischen Problemen ist keine tagesaktuelle Übermittlung von Fällen erfolgt.“ Am Mittwoch hat die Rechnung dann wieder gestimmt: Die Inzidenz lag bei 183 – und war damit immerhin wieder gesunken.