Das Start-up Skully präsentiert mit dem Skully AR-1 einen Motorradhelm, der ähnliche Funktionen wie Googles Datenbrille Glass bietet. Innerhalb von zwei Tagen hat der smarte Helm bereits mehr als eine Million US-Dollar eingesammelt.

Stuttgart - Der Motorradhelm soll den Kopf des Motorradfahrers bei einem Verkehrsunfall vor lebensbedrohlichen Verletzungen schützen – und ist deshalb auch in Deutschland seit 1976 Pflicht im Straßenverkehr. Doch in einer Zeit, in der alles vernetzt ist und Smartphones zum Alltag gehören, stellen auch Motorradfahrer immer höhere Anforderungen an ihren Kopfschutz.

 

Das Start-up Skully Helmets aus den USA hat das erkannt und mit dem Skully AR-1 einen Motorradhelm konzipiert, der sich per Bluetooth nicht nur mit dem Smartphone verbindet sondern auch über einen integrierten Bildschirm und eine Kamera verfügt.

Google Glass für Motorradfahrer

Ähnlich wie Googles Datenbrille Glass verfügt auch der Skully AR-1 über einen kleinen Glaskörper, der unterhalb des rechten Auges angebracht ist. Auf diese Weise befindet sich das transparente Display nie im direkten Sichtfeld.

Der Fahrer kann sich auf dem Bildschirm des Skully AR-1 eingehende Anrufe und Nachrichten anzeigen lassen, aber auch Live-Bilder von der in der Rückseite des Helms integrierten Kamera. Der digitale Rückspiegel, der einen Blickwinkel von 180 Grad bietet, soll dem Motorradfahrer dabei helfen, sich komfortabler und vor allem sicherer im fließenden Verkehr fortzubewegen.

Nach neun Stunden Dauereinsatz muss der vernetzte Helm dann allerdings an die Steckdose, da ansonsten nur noch die Schutzfunktion bleibt.

Bedienung mit Sprachbefehlen

Der Skully AR-1 ist mit Mikrofonen und Lautsprechern ausgestattet. So kann der Fahrer sämtliche Funktionen des Motorradhelms mit einfachen Sprachbefehlen steuern – etwa die Musikwiedergabe oder die Zieleingabe ins Navigationssystem. Zum Navigieren selbst ist dabei keine Verbindung zu einem Smartphone notwendig, da der Skully AR-1 über einen integrierten Speicher verfügt, auf dem das entsprechende Kartenmaterial abgelegt werden kann.

Doch das ist laut Skully erst der Anfang: geplant ist ein Software Development Kit (SDK), mit dessen Hilfe Entwickler weitere Anwendungen für den smarten Motorradhelm programmieren können. Als Basis für die Software des Helms dient Googles mobiles Betriebssystem Android.

Schon mehr als eine Million US-Dollar eingesammelt

Das Start-up hinter Skully AR-1 hat sich – wie inzwischen fast jedes junge Unternehmen – dazu entschieden, sein Produkt über eine Crowdfunding-Kampagne zu finanzieren. Ziel war es, binnen 30 Tagen 250.000 US-Dollar einzusammeln. Allerdings stößt der vernetzte Helm bei der Motorrad-Fangemeinde auf so großes Interesse, dass nach zwei Tagen bereits mehr als eine Million US-Dollar zusammengekommen ist.

Skully plant den umgerechnet rund 1 200 Euro teuren Motorradhelm ab Mai 2015 auszuliefern.