Fräulein Wommy Wonder moderierte im Friedrichsbau Varieté in Stuttgart die Eröffnungsgala des Christopher-Street-Day-Kulturfestivals am Freitagabend. Glamourös und politisch – so lässt sich die Auftaktveranstaltung beschreiben.

Stuttgart - Gold, rot, braun, mit Fransen, Glitter und Animal-Print: So farbenfroh, schillernd und vielfältig wie die Outfits der Moderatorin der CSD-Eröffnungsgala Fräulein Wommy Wonder war auch der Abend selbst. Musik, Akrobatik und Comedy sorgten im Friedrichsbau Varieté am Pragsattel für einen gelungenen Auftakt des diesjährigen Christopher-Street-Day-Kulturfestivals: „Wir haben viel mit euch vor, das braucht eine würdige und glamouröse Eröffnung“, sagt der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Christopher Street Day Stuttgart, Christoph Michl bei seiner Begrüßung.

 

Dass die Gala, bei der die Besucher in Abendkleid und Anzug dem Programm folgten, ein Widerspruch zu der lauten und bunten Polit-Parade kommendes Wochenende ist, findet Michl dabei ganz und gar nicht: „Ich finde die Vielfalt sehr charmant, für jeden Bedarf gibt es eine Veranstaltung. Wer es laut mag geht zur Parade, wem der politische Hintergrund wichtig ist zum Empfang ins Rathaus und heute haben wie einen schönen bunten Abend.“

Politische Ziele

Dass es im Varieté bunt wurde, dafür sorgten in erster Linie die Künstler auf der Bühne. Die Band „The Metafiction Cabaret“ aus Berlin gab den eigens für den CSD komponierten Song „Wall of prejudice“, also „Mauer aus Vorurteilen“, zum Besten. Weitere Showacts lieferten unter anderem die Kabarettistin Martina Brandl, die Luftakrobatin „La MIRage“ und das Duo „Spass beiSaite“, dass mit einer scharfsinnigen Mischung aus Musik und Lesung tosenden Beifall aus dem Publikum erntete.

Eine reine Amüsement-Veranstaltung war der Abend im Varieté aber nicht, schließlich geht es den Machern und Teilnehmern des CSD auch in diesem Jahr um ihre politischen Ziele. Bis diese erreicht sind, ist es jedoch noch ein weiter und steiniger Weg. Das soll auch das diesjährige Motto „Expedition WIR“ verdeutlichen, wie Christoph Michl erklärt: „Es ist eine Expedition die wir vorhaben und keine Kaffeefahrt auf dem Neckar. Die Expedition wird lange sein, wir werden und verlaufen und Fehler machen. Das alles schaffen wir nur zusammen“. Für eine starke Gesellschaft brauche es neben Zusammenhalt aber auch Vielfalt, so die Schirmfrau des diesjährigen CSD, FDP-Politikerin Judith Skudelny: „Nur wenn wir die Gesellschaft als Bild aus lauter kleinen Steinen definieren ist sie bunt und Stärke kann nur dann entstehen, wenn eine Gesellschaft bunt ist.“