15 Meter lang und fünf Meter breit – der Regenbogen erstrahlt nun weithin sichtbar am Turm des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Am Freitagnachmittag hat die Bahn die Riesenfahne der Vielfalt gehisst und Lob dafür von CSD-Sprecher Detlef Raasch erhalten.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Bei der Politparade des Christopher Street Days werden am Samstag bis zu 300 000 Zuschauende in der City erwartet. Mit 100 Formationen ist es der größte Zug in der Geschichte des CSD in Stuttgart, der sich von 15.30 Uhr an unter dem Motto „Community.Kraft.Europa“ von Heslach bis zur Planie bewegt. „Nach zwei Jahren Pandemie wollen die Leute auch wieder einen richtigen CSD genießen“, sagt Detlef Rasch vom Vorstand des CSD. Nach den Vorfällen in Karlsruhe und in Oslo sei der Drang groß, „ein deutliches Zeichen“ zu setzen. „Wir wollen uns so etwas nicht gefallen lassen“, unterstreicht er. In Oslo und Karlsruhe waren Teilnehmer attackiert und Flaggen in Regenbogenfarben verbrannt worden.

 

Eine Regenbogenflagge hängt erstmals auch am Landtag

Auch die Deutsche Bahn setzt ein weithin sichtbares Zeichen. Nachdem im vergangenen Jahr vergleichsweise kleine Regenbogenfahnen am Turm gehisst wurden, ist das Symbol der Vielfalt an dieser herausragenden Stelle nun 15 Meter lang und fünf Meter. Die Bahn hat dieses Exemplar mit dem Hinweis auf den Stuttgarter Pride extra für dieses Jahr anfertigen lassen. „Der Bahnhofsturm ist eine tolle Plattform, um in der ganzen Stadt die Botschaft von Toleranz und Vielfalt zu verbreiten“, betont Bahnhofsmanager Nikolaus Hebding, „dafür stehen wir als Deutsche Bahn.“ Dafür dankte Detlef Raasch für den CSD am Freitagnachmittag vor Ort gedankt.

Vor dem Landtag weht noch bis Sonntag erstmals die Regenbogenflagge. Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) ist in diesem Jahr Schirmfrau und fährt auf dem CSD-Truck an der Spitze der Parade mit. „Parade und Programm greifen aktuelle gesellschaftliche Themen auf, geben politische Impulse und fordern und fördern Veränderung und Fortschritt“, sagt Aras. Es sei „ein starkes Zeichen“, wenn Zehntausende die Vielfalt und Lebensfreude einer offenen Gesellschaft sichtbar machten, betont die Landtagspräsidentin.