Hacker haben Computer der Redaktion der „Heilbronner Stimme“ verschlüsselt, sodass diese nicht mehr für die Arbeit zur Verfügung standen. Beim Thema Kundendaten gibt das Medienhaus aber Entwarnung.

Die „Heilbronner Stimme“ ist bei der Aufarbeitung des Cyberangriffs einen Schritt weitergekommen. Wie Chefredakteur Uwe Ralf Heer mitteilte, sei mittlerweile klar, dass es sich bei dem Angriff um eine sogenannte Ransomware-Attacke gehandelt habe, die einen Großteil der lokalen Daten verschlüsselt habe. Bei Ransomware-Angriffen werden Computer von Schadprogrammen verschlüsselt und dadurch unbrauchbar gemacht.

 

Das Medienhaus geht derzeit davon aus, dass weder Geschäftsdaten noch personenbezogene Kundendaten abgeflossen sind. „Dies beruht auf forensischen Erkenntnissen und der Kommunikation mit den Angreifern“, teilte Chefredakteur Heer mit. Die Verantwortlichen stünden auch im Austausch mit dem Landesdatenschutzbeauftragten.

Medienhaus arbeitet immer noch mit Einschränkungen

Inzwischen hat das Medienhaus eine parallele IT-Infrastruktur aufgebaut. Dies ermöglicht es demnach, dass an diesem Donnerstag zum letzten Mal eine einheitliche Gesamtausgabe ohne Wechselseiten und ohne abendliche Aktualisierung erscheint. Bereits ab Freitag gebe es wieder eine eigenständige Ausgabe der „Hohenloher Zeitung“ und ab der kommenden Woche erscheinen zudem die Lokalteile wieder.

Das Arbeiten in der Mediengruppe sei dennoch weiterhin nur eingeschränkt möglich, hieß es. Die Systeme würden nach und nach wieder in Betrieb genommen.

Die „Heilbronner Stimme“ war Ende vergangener Woche Opfer eines Cyberangriffs geworden. Etliche Systeme der Stimme Mediengruppe waren bei der Cyberattacke verschlüsselt worden. Normalerweise werden nach Unternehmensangaben die „Heilbronner Stimme“, die „Hohenloher Zeitung“ und die „Kraichgau Stimme“ mit einer Auflage von 75 000 Exemplaren produziert. Zur Stimme Mediengruppe gehören aber auch die Unternehmen Pressedruck, Echo und RegioMail, die den Angaben zufolge ebenfalls von dem Cyberangriff betroffen sind.