Am Karlsplatz soll ein Gegengewicht zur Haupteinkaufsmeile Königstraße entstehen. Interessenten gibt es bereits.

Stuttgart - Die Königstraße hat in den letzten Jahren viele neue Geschäfte bekommen, der Schlossplatz ist mit den Königsbau-Passagen noch mehr in den Mittelpunkt gerückt und mit dem geplanten Einkaufszentrum Quartier S erfährt die Haupteinkaufsmeile letztlich eine Verlängerung bis hin zur Paulinenbrücke.

Der Marktplatz droht derweil ins Hintertreffen zu geraten, weshalb Breuninger jetzt gemeinsam mit dem Land zum großen Gegenschlag ausholt. Die Initiative ging von Breuninger aus, mit klarem Ziel: rund um den Hauptsitz des angestammten Handelshauses soll ein Nobelquartier entstehen, das für Stuttgart neue Maßstäbe setzt. Dass Makler die Stiftstraße in den vergangenen Jahren zu einer kleinen Luxusmeile mit hochkarätigen Einkaufsadressen umgemodelt haben, hat die Bemühungen von Breuninger, mit dem eigenen Sortiment zunehmend auf Edelmarken zu setzen, gut flankiert. Aber Breuningerchef Willem van Agtmael will nicht zuletzt seinen Kindern ein neu aufgestelltes Haus überlassen. "Wir brauchen keinen Quadratmeter mehr, aber wir brauchen hochwertige Läden, Bars, Restaurants und ein Fünfsternehotel. Wenn wir Kunden anziehen wollen, muss auch unsere Umgebung stimmen", sagte er am Donnerstag.

Und er verriet auch schon etwas mehr: Es hätten bereits viele Interessenten für die 9000 Quadratmeter Handel und Gastronomie angeklopft, und er sei überzeugt, dass nicht nur das Hotel neue Kunden bringen werde, sondern auch die neue Tiefgarage. "Dann kommen die Leute direkt ins Quartier und können hier bummeln oder zum Böhm gehen, wenn das klappen würde", so van Agtmael. Für das Luxushotel verhandle man bereits mit einem "guten Namen". Beworben haben sich viele, das Steigenberger Graf Zeppelin ist nicht mehr dabei, sondern investiert lieber ins angestammte Haus am Bahnhof.