Heinz Küffner macht beim Bürgerhaushalt mit und fordert ein Durchfahrverbot. Von Alexandra Kratz

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Stuttgart-Vaihingen - Heinz Küffner wohnt seit 1968 mit seiner Familie im Dachswald. Schon vor vielen Jahren – als seine Kinder noch in die Schule gegangen sind und er sich als Elternbeirat engagiert hat – forderte er einen sicheren Schulweg für die Mädchen und Jungen. Dazu gehörte für ihn vor allem ein Durchfahrtverbot. Autofahrer sollten den Dachswald nicht mehr als Abkürzung in Richtung Innenstadt nutzen können.

 

„Vor einigen Jahren, standen wir einmal vor einem großen Erfolg“, erinnert sich Küffner. Das Durchfahrverbot wurde angeordnet, die entsprechenden Schilder montiert. „Wir ließen die Sektkorken knallen“, sagt der 74-Jährige. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. „Gerüchten zufolge hat die Frau eines Politikers aus Kaltental gegen das Verbot geklagt und vor Gericht Recht bekommen. Also wurden die Schilder wieder abgebaut“, sagt Küffner.

„Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen“

Inzwischen habe der Schleichverkehr wieder dermaßen zugenommen, dass es für die Anwohner unerträglich geworden sei. Woher die vielen Auswärtigen wissen, dass man durch den Dachswald schneller in die Stadt oder auch zur Autobahn kommt, weiß Küffner nicht. „Vielleicht sind die Navigationsgeräte schuld“, sagt er. Für ihn steht fest, dass die schmalen Straßen in dem Wohngebiet mit ihren zusätzlichen Verengungen für einen solchen Verkehr nicht geeignet sind. „Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen mit Fußgängern und Radfahrern und vor allem mit unseren Kindergarten- und Schulkindern.“

Für Küffner gibt es nur eine Lösung: Die Stadt muss wieder ein Durchfahrtverbot anordnen. Das ist seine Forderung für den Stuttgarter Bürgerhaushalt. „Mein Vorschlag kostet fast nichts und würde einem ganzen Wohngebiet mit einem Schlag mehr Lebensqualität bringen“, schreibt Küffner zu seiner Idee, die unter der Nummer 4193 auf der Internetseite zum Bürgerhaushalt zu finden ist. Es müssten lediglich drei Verkehrszeichen angebracht werden, und zwar an der Kreuzung Betteleiche, im Elsental und beim vorderen Dachswaldweg.

Nicht viele unterstützen seinen Vorschlag uneingeschränkt

Küffner empfiehlt den Politikern, die letztlich über den Doppelhaushalt entscheiden „sich die Akte kommen zu lassen und die Argumente, die seit vielen Jahren von den Bewohnern und vor allem vom Dachswaldverein vorgetragen wurden, genau anzuschauen“. Küffner hat die Erfahrung gemacht, dass es nicht viele Menschen gibt, die seinen Vorschlag für den Bürgerhaushalt uneingeschränkt unterstützen. Die meisten dieser Skeptiker würden auf andere Wohngebiete verweisen, die ebenfalls vom Schleichverkehr gebeutelt seien.

„Manch einer denkt, dass es mir nur um mich geht. Aber das stimmt nicht. Meinetwegen könnte überall ein Durchfahrtverbot angeordnet werden“, sagt Küffner und ergänzt: „Mir könnte es eigentlich egal sein, denn mein Haus steht nicht direkt an der Straße. Doch mir geht es vor allem um die Sicherheit der Kinder.“