Vor fast genau einem Jahr hatte ein Streit unter Aktionären um Würstchen am Büfett der Daimler-Hauptversammlung für Schlagzeilen gesorgt. Heuer treibt die Anteilseigner eher der Hunger nach Antworten im Diesel-Skandal um.

Berlin/Stuttgart - Der Heißhunger auf Würstchen scheint den Daimler-Aktionären in diesem Jahr angesichts des Diesel-Skandals vergangen zu sein. Auf der Hauptversammlung des Autobauers, wo es vor fast genau einem Jahr am Büfett zu einem Eklat zwischen zwei Aktionären gekommen war, herrscht am Mittwoch kaum Andrang. Daimler-Sprecher Hendrik Sackmann spricht von einer ruhigen Stimmung, von Gedränge oder gar Auseinandersetzungen am Büfett sei ihm nichts bekannt.

 

Deutlich mehr Würstchen im Angebot

Am 6. April 2016 hatte es einen Disput zwischen zwei Aktionären gegeben, der für Schlagzeilen abseits der Wirtschaftsmeldungen gesorgt hatte. Ein Streit um „Saitenwürschtle“ hatte damals für Lacher gesorgt. Ein Aktionär hatte sich mehrfach am Büfett mit Würstchen eingedeckt und diese nicht gleich verzehrt, sondern eingepackt. Das rief den Unmut einer anderen Anteilseignerin hervor. Es kam zum verbalen Schlagabtausch, schließlich wurde die Polizei gerufen, um die Situation zu entschärfen.

Tatsächlich hat Daimler in diesem Jahr mit rund 15.000 Paar Würstchen deutlich mehr Fleischwaren für die Aktionäre warm gehalten – im letzten Jahr hatte man 12.500 Paar geordert. Laut Daimler-Sprecher Sackmann habe das aber nichts mit dem letztjährigen Streit zu tun, sondern vielmehr mit der größeren Zahl an Anmeldungen. Demnach hätten 11.000 Aktionäre ihr Kommen in Berlin angekündigt, über 6000 seien tatsächlich da.