Seit der vergangenen Woche sind diese Kürzel auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Es sind die Motoren, die auch im Durchsuchungsbeschluss der Stuttgarter Staatsanwaltschaft genannt sind, über den zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte. Die Ermittler gehen von einer Million Fahrzeuge aus, die zwischen 2008 und 2016 in Europa und in den USA mit unerlaubt hohem Schadstoffausstoß verkauft wurden. Daimler hat sogleich heftig bestritten, eine illegale Abschalteinrichtung eingebaut zu haben, um den Schadstoffausstoß zu senken.

 

Zu den drei Millionen Fahrzeugen kommen noch die 250 000 Autos hinzu, die das Unternehmen auf Veranlassung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nachbessert. Hierbei handelt es sich vor allem um Autos der Kompaktklasse mit dem Motor OM 607, der von Renault stammt. Anders als BMW und Audi konzentriert Daimler seine Maßnahme nicht auf Euro-5-Fahrzeuge, sondern will auch die Emissionen von Autos nach Euro 6 mindern. Im Zentrum der Diskussion über Fahrverbote steht der Euro-5-Diesel; bekannt ist jedoch, dass teilweise auch die modernsten Motoren nach der jetzt gültigen Norm Euro 6 zumindest auf der Straße die Vorgaben verfehlen.

Was bringt das vergrößerte Thermofenster?

Die Aktion soll in den kommenden Wochen beginnen und wird nach Angaben des Sprechers bis weit ins Jahr 2018 dauern. Die Kunden, so heißt es, würden jeweils von ihrer Werkstatt angeschrieben. Details zu den angestrebten Verbesserungen mag das Unternehmen nicht verraten.

Es gehe um deutliche Verbesserungen beim Emissionsverhalten und um eine Vergrößerung des Thermofensters, teilte ein Sprecher mit. Das vergrößerte Thermofenster würde dazu führen, dass die Abgasreinigung bereits bei niedrigeren Temperaturen funktioniert und nicht abgeschaltet wird, um einen kalten Motor vor Schäden zu schützen.