Allgemein verweist der Sprecher nur darauf, dass die betroffenen Motoren bereits vor vielen Jahren entwickelt wurden. So stammt der OM 651 aus dem Jahr 2004, der OM 642 ist noch vier Jahre älter. Getröstet werden die Kunden mit dem Hinweis, dass die Ingenieure „unter anderem aktuelle Erkenntnisse aus der Entwicklung der neuen Dieselmotorenfamilie“ nutzen könnten. Die Entwicklung dieser neuen Dieselgeneration hat sich Daimler drei Milliarden Euro kosten lassen. Die entsprechenden Maschinen werden von den Experten in den allerhöchsten Tönen gelobt und bestehen alle Abgastests. Nach dem Marktstart des neuen Vierzylinders OM 654 in der neuen E-Klasse im vergangenen Jahr sollen Varianten bald in weiteren Mercedes-Modellen eingesetzt werden.
Zweifel an der Software-Aktion
Der Hinweis auf das Thermofenster bringt den Autoexperten Dudenhöffer auf die Palme. Seiner Ansicht nach lässt sich die Abgasbehandlung nicht ohne Weiteres variieren; die bisherige Software sei eng auf den Motor abgestimmt. Deshalb hält es der Chef des CAR-Instituts für absehbar, dass sich bei niedrigen Temperaturen künftig Ablagerungen im Motor bilden, die zu Schäden führen können. Viele Autofahrer, deren Motorsteuerung per Software-Update verändert wurde, klagen (unabhängig von der Automarke) darüber, dass die Leistung nachlässt und der Verbrauch steigt.