Der Autoexperte beanstandet auch das gesamte Krisenmanagement des Konzerns. Eine Maßnahme anzukündigen, ohne genau zu sagen, was mit dem Fahrzeug eigentlich geschieht, das hält er für verfehlt – und erinnert an den ehemaligen Daimler-Chef Jürgen Schrempp, der es nach dem Debakel mit der ersten Generation der A-Klasse besser gemacht habe. Als das kleine Auto bei Schlingertestfahrten („Elchtest“) umfiel, wurde der Verkauf gestoppt; alle Fahrzeuge wurden zurückgerufen, um den Schleuderschutz ESP (Elektronische Stabilitätsprogramm) einzubauen, der entgegen den ursprünglichen Plänen in die Serienausstattung übernommen wurde.

 

Auch an der Börse hat der Dieselplan keine Begeisterung ausgelöst. Am Mittwoch kostete die Daimler-Aktie knapp 64 Euro, etwas weniger als am Vortag. In den zwölf Monaten davor war der Kurs kontinuierlich auf mehr als 70 Euro im März gestiegen, seitdem aber wieder gesunken. Am kommenden Mittwoch verkündet Daimler die Zahlen für das zweite Quartal.