Der Daimler-Betriebsrat in Stuttgart-Untertürkheim will 2019 Zusagen über die Produktion von Antrieben für Elektroautos aushandeln.

Stuttgart - Der Daimler-Betriebsrat in Stuttgart-Untertürkheim will im kommenden Jahr auch Zusagen über die Produktion von Antrieben für Elektroautos aushandeln. „Wir entwickeln derzeit den elektronischen Antriebsstrang (eATS) am Standort Untertürkheim und haben auch die fertigungstechnologischen Voraussetzungen, um die Teile für den eATS zu produzieren“, sagte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Michael Häberle am Montag.

 

Im nächsten Jahr werde es darum gehen, mit dem Unternehmen die Produktion des elektronischen Antriebsstranges zu verhandeln. Dabei muss auch grundsätzlich geklärt werden, ob Daimler künftig seine Elektroantriebe selbst fertigt. Bislang geschieht das in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Zulieferer Bosch.

Großteil der Beschäftigten hängt am Verbrennungsmotor

Häberle wird im Januar die Nachfolge von Wolfgang Nieke in Daimlers Stammwerk in Stuttgart-Untertürkheim antreten. Im vergangenen Jahr hatte die Geschäftsleitung unter dem Druck der Arbeitnehmer entschieden, dass künftig auch Batterien in Untertürkheim gefertigt werden. Dem ging 2017 ein wochenlanger Streit voraus, in dem Betriebsräte Überstunden am Wochenende nicht genehmigten und so die Produktion lahm legten. In Untertürkheim mit seinen 19 000 Mitarbeitern werden Motoren, Getriebe, Achsen und weitere Komponenten und nun auch Batterien hergestellt.

„2018 haben wir die Batteriekapazitäten in Untertürkheim von 50 000 auf 200 000 pro Jahr erweitert“, sagte der scheidende Betriebsratschef Wolfgang Nieke. Trotzdem hängt der Großteil der Beschäftigten nach wie vor am Verbrennungsmotor. „Von ungefähr 10 000 Beschäftigten in der Produktion, die am Verbrenner arbeiten, werden bis 2025 mindestens 800 Beschäftigte in neuen Technologiefeldern arbeiten.“ Nach der Planung der Konzernspitze sollen 2025 etwa ein Viertel der jährlich verkauften Autos einen Elektroantrieb haben.