Der Rückzug des arabischen Investors Aabar bei Daimler geht Insidern zufolge auf fehlgeschlagene Derivategeschäfte zurück.

Stuttgart - Der Rückzug des arabischen Investors Aabar bei Daimler geht Insidern zufolge auf fehlgeschlagene Derivategeschäfte zurück. Der staatlich kontrollierte Fonds aus dem Emirat Abu Dhabi habe seinen restlichen Aktienanteil von gut drei Prozent Anfang Oktober nicht einfach an einen anderen Investor verkauft, sondern an Banken - darunter Deutsche Bank und Goldman Sachs - aus der Not heraus abgetreten, sagten vier mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Marktwert des Pakets lag zu diesem Zeitpunkt bei rund 1,25 Milliarden Euro. Die Investmentgesellschaft war für eine Stellungnahme nicht erreichbar, die anderen Unternehmen wollten sich zur Sache nicht äußern.

 

Aabar hatte 2009 für rund zwei Milliarden Euro neun Prozent an Daimler erworben. Inzwischen hat sich der Daimler-Kurs verdoppelt. Aabar hatte den Deal jedoch mit Hilfe von Banken eingefädelt und war dabei Wetten eingegangen, die am Ende nicht aufgingen und teuer wurden - etwa auf eine bestimmte Kursentwicklung der Aktie. So habe sich die Daimler-Aktie besser entwickelt als ursprünglich gedacht, was Aabar zu regelmäßigen Zahlungen an die Banken verpflichtete. Am Ende zog die Investmentgesellschaft, deren Mutter IPIC mit Daimler milliardenschwere Bewertungsverluste einfuhr, die Reißleine.