Auf der Automesse in Frankfurt stellt Daimler einen E-Scooter der Marke Mercedes-Benz vor. Eine Eigenentwicklung aus Stuttgart sind die Roller aber nicht – sie kommen aus der Schweiz.

Stuttgart - Der Mercedes-Benz E-Scooter ist eher eine kleine Randnotiz in der Liste von Daimlers Neuerscheinungen auf der Internationalen Automesse in Frankfurt. Er steht auf der Daimler-Homepage zwischen drahtlosen Kopfhörern mit Mercedes-Benz-Logo und neuen Modellautos.

 

Auch in der Festhalle in Frankfurt, in Daimlers Pavillon, waren die elektrischen Tretroller zu sehen: versteckt hinter autonom fahrenden Autos in einem Bereich, der zunächst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war.

Keine Eigenentwicklung

Ein Autobauer wie Daimler konzentriert sich also nicht immer nur aufs Autobauen, sondern auch auf sogenannte Accessoires. Während in Deutschlands Großstädten nach und nach die orangefarbenen, grünen, blauen und schwarzen E-Scooter der verschiedenen E-Scooter-Anbieter zum Ausleihen auftauchen, will der Stuttgarter Autobauer hier also auch mitmischen.

In dem kurzen Vorstellungstext beschreibt Daimler die E-Roller als „agil“ und als „perfekt für kurze Distanzen“ wie „die erste oder letzte Meile“. Zumindest in dieser Hinsicht also unterscheiden sich die Mercedes-Benz-Roller offenbar nicht von denen der Konkurrenz. Wie es aussieht, liegt der Unterschied zunächst darin, dass auf dem Roller ein Mercedes-Stern prangt und die Marke EQ, die auch Daimlers E-Auto-Flotte kennzeichnet.

Technische Daten zu Reichweite, Batterie und Gewicht und gibt es allerdings noch nicht. Der Roller ist zudem keine Eigenentwicklung von Daimlers Ingenieuren. Vielmehr ist er aus einer Kooperation mit der Schweizer Firma Micro hervorgegangen, die seit vielen Jahren auch analoge Roller herstellt.

Schwieriger Markt

Die Frage, ob die E-Scooter von Mercedes-Benz auf einen lohnenswerten Anteil des Scooter-Marktes kommen werden, ist noch offen. Denn das Produkt soll es erst Anfang 2020 zu kaufen geben. Außerdem ist der Markt für E-Scooter kein einfacher. Experten gehen momentan eher nicht davon aus, dass sich viele Menschen selbst einen solchen Roller leisten werden. Und die Konkurrenz der Roller-Sharing-Anbieter ist jetzt schon enorm.