Umsatz und Absatz gestiegen - aber unterm Strich hat Daimler nur das Versilbern der EADS-Anteile 2012 vor einem Gewinnrückgang bewahrt. Die Prognose für dieses Jahr ist verhalten. Eine Kampfansage an Audi und BMW gibt es für 2013 nicht.

Stuttgart - Nur der Verkauf der Anteile am Luft- und Raumfahrtkonzern EADS hat den Autobauer Daimler 2012 vor einem Gewinnrückgang gerettet. Unter dem Strich fuhr der Dax-Konzern 6,5 Milliarden Euro ein (2011: 6 Mrd. Euro). Das entspricht einem Plus von acht Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

 

Allerdings profitierte Daimler merklich vom Verkauf der milliardenschweren EADS-Anteile - die Schwaben beziffern den positiven Effekt mit 709 Millionen Euro. Die Prognose für 2013 bleibt verhalten. Im zentralen Pkw-Geschäft mit seinen Renditeproblemen erwarten die Schwaben sogar einen weiteren Rückgang. Daimlers Kernmarke Mercedes kommt damit bei der Aufholjagd gegen Audi und BMW aufs Neue absehbar nicht vom Fleck.

Erkennbares Verbesserungspotenzial

Laut Prognose wird der Gewinn aus dem laufenden Geschäft mit den Marken Mercedes-Benz, AMG und Smart „leicht unterhalb des Vorjahres“ liegen. Schon 2012 war das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in der Pkw-Sparte um 15 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro abgesackt.

Besonders die erste Jahreshälfte werde im Vergleich zum Vorjahr schwierig. Die im Herbst 2012 angekündigten Milliardensparprogramme sollen aber zum Ende des Jahres Wirkung zeigen. Sein 2012 kassiertes Ziel von zehn Prozent Umsatzrendite bei den Pkw will Daimler nun „mittelfristig“ erreichen.

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gab 2012 leicht um zwei Prozent auf 8,6 Milliarden Euro nach. Der Umsatz stieg von 106,5 auf 114,3 Milliarden Euro - ein Zuwachs von sieben Prozent.

Daimler-Chef Dieter Zetsche zog eine durchwachsene Bilanz: „Das abgelaufene Geschäftsjahr war für Daimler insgesamt ein starkes Jahr mit vielen Erfolgen, aber auch mit erkennbarem Verbesserungspotenzial“, sagte er laut Mitteilung. „Unseren Erfolgen und den zahlreichen zukunftsweisenden Investitionen im Jahr 2012 steht die Tatsache gegenüber, dass wir bei Ergebnis und Rentabilität unserem eigenen Anspruch noch nicht gerecht werden.“

Milliardenschweres Sparprogramm

Der Konzern hatte im Herbst 2012 sein Jahresziel, das Ebit aus dem Vorjahr zu erreichen, zusammengestrichen. Das als „Übergangsjahr“ angekündigte 2012 lief vor allem in der zweiten Jahreshälfte spürbar schlechter als erwartet. Mit einem insgesamt gut 3 Milliarden Euro schweren Sparprogramm - 2 Milliarden Euro bei den Pkw und 1,6 Milliarden in der Lkw-Sparte - will Daimler gegensteuern und bis Ende nächsten Jahres auf deutlich niedrigere Kosten kommen. Der größte Teil des Paketes soll laut Plan erst 2014 greifen.

Die größte Baustelle im Konzern ist das China-Geschäft. Auf dem größten Automarkt der Welt fuhren die Schwaben 2012 der Konkurrenz von Audi und BMW sowie auch ihren eigenen Zielen hinterher. Für die Aktionäre gibt es gute Nachrichten: Mit 2,20 Euro Dividende pro Aktie hält Daimler die Ausschüttung auf Vorjahresniveau.