Daimler will bis zum Jahr 2039 auf Autos mit reinem Verbrennungsmotor verzichten. Die Autoindustrie hat ihre Lektion aus dem Dieselskandal gelernt, kommentiert Anne Guhlich.

Chefredaktion: Anne Guhlich (agu)

Stuttgart - Die Autoindustrie legt beim Klimaschutz eine beispiellose Kehrtwende hin. Noch vor wenigen Jahren hat sie Verbrauchswerte so optimiert, dass nicht aufgefallen ist, wie sehr ihre Fahrzeuge der Umwelt schaden. Nun überbieten sich Hersteller und Zulieferer mit ihren Nachhaltigkeitsstrategien, die einen gemeinsamen Kern haben: den CO2-Ausstoß herunterfahren.

 

Auch Daimler hat sein Konzept nun vorgestellt: bis 2039 soll die Neuwagenflotte CO2-neutral werden. Das ist bemerkenswert. Aufgehen soll der Plan durch einen möglichst hohen Anteil an E-Autos. Diese aber sind eine Mogelpackung, solange bei der Berechnung ihrer Ökobilanz nicht der gesamte Lebenszyklus betrachtet wird: Dieser beginnt bei der Produktion und endet beim Recycling. Insofern ist es konsequent, dass Daimler auch die Produktion CO2-neutral aufstellt und auf eine Recyclingquote von über 90 Prozent kommen will.

Bis 2039 ist freilich ist noch lange hin und in 20 Jahren kann man schon mal das eine oder andere Ziel vergessen. Klar ist aber auch: In der Industrie ist inzwischen angekommen, dass sich die Verbraucher kein zweites Mal an der Nase herumführen lassen. Den Worten müssen nun Taten folgen. Diese Lektion scheinen die Autobauer gelernt zu haben. Gut so!