Hat eine Smart City weniger Autos, wie in einer Zukunftsstudie der Baden-Württemberg-Stiftung gesagt wird?
Das ist eine schwierige Frage. Sie hat auf jeden Fall andere Autos – emissionsfreie, autonom gesteuert und stark vernetzt. Wir gehen auch davon aus, dass sich der Zyklus der Fahrzeuge, auch bei den Roboterautos, beschleunigt, also schneller ein Austausch stattfindet, weil sie viel stärker genutzt werden.
Momentan werden Fahrverbote diskutiert. Wird es mehr Dirigismus geben?
Fragen Sie mal Fritz Kuhn, was passieren würde, wenn er heute – wie es in Peking gemacht wird – nur noch elektrische Fahrzeuge zulassen würde. Bei uns muss das in demokratischen Prozessen erfolgen, die Politik muss das moderieren. In Europa wird es eine Mischung aus Vorgaben und Anreizen geben. London lässt beispielsweise ab 2020 nur noch elektrische Taxis zu.
Wie schätzen Sie die Veränderungen ein, vor denen wir in den nächsten 20 Jahren bei der Mobilität stehen?
Vernetzung, autonomes Fahren, Sharing und neue Antriebe – da kommt viel zusammen. Aber es ist doch spannend zu sehen, dass viel über die Chancen gesprochen wird. Das macht Lust, etwas Neues zu gestalten. Diese Veränderungen meistern wir nur dann, wenn technologische und soziale Veränderung Hand in Hand gehen.
Wie meinen Sie das?
Es muss sich nicht nur die Technik ändern, sondern wir müssen auch die Bereitschaft haben, unsere Routinen und unser Verhalten zu ändern. Schauen Sie sich Carsharing an: Das gab es schon in den 1990er Jahren, damals musste man sich telefonisch drei Tage vor der Nutzung anmelden. Die Idee setzt sich erst durch, seitdem es Smartphones gibt. Nur wenn technologische Innovation und soziale Innovationsbereitschaft zusammenkommen, klappt es.