Heimlich, still und leise hat der Tüv Süd seinen Geschäftsbericht 2018 im Internet veröffentlicht. Die Aussagen zu einem Dammbruch in Brasilien darin sind brisant – die Rückstellungen gehen in die Millionen.

München - Über dem Münchner Prüfkonzern Tüv Süd schwebt seit dem 25. Januar ein Damoklesschwert ungewissen Ausmaßes. An diesem Tag ist in Brasilien ein Damm gebrochen, dem eine Tüv-Tochter vier Monate zuvor noch Sicherheit attestiert hatte. Es gab rund 300 Tote sowie Sach- und Umweltschäden, die am Ende eine mehrfache Milliardendimension erreichen könnten. Die Haftungsfrage steht im Raum und betrifft auch den Tüv Süd. Der hat bislang gemauert, seine diesjährige Bilanzpressekonferenz abgesagt und auch die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2018 immer weiter hinausgeschoben. In der Sommerpause, in der die öffentliche Aufmerksamkeit erlahmt, ist er nun klammheimlich ins Internet gestellt worden. Es ist ein brisantes Dokument, das bittere Wahrheiten ansatzweise enthüllt.