Pop-Sänger Xavier Naidoo stand schon des Öfteren mit streitbaren Aussagen in der Kritik – so auch wieder in der Corona-Zeit. Trotzdem sieht SAP-Arena-Chef Daniel Hopp keinen Grund, den Künstler künftig nicht in Mannheim auftreten zu lassen.

Mannheim - Der Chef der SAP Arena, Daniel Hopp, will den Mannheimer Pop-Sänger Xavier Naidoo trotz Kritik auftreten lassen. „Es obliegt nicht uns als Veranstaltungsstätte, über Äußerungen des Künstlers zu urteilen“, sagte er dem „Mannheimer Morgen“ (Freitag). Hintergrund ist die wegen des Verbots von Großveranstaltungen bis Ende August notwendige Verlegung eines Konzerts des Sängers. Das ursprünglich für den 15. August terminierte Open-Air-Konzert in Ladenburg (Rhein-Neckar-Kreis) wird womöglich am 9. Oktober in Mannheim stattfinden. Nach Angaben einer Mitarbeiterin ist das Konzert aber noch nicht fest gebucht.

 

Hopp betonte, gerade in der aktuellen wirtschaftlich verheerenden Situation, in der es auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen gehe, müsse er eine hohe Auslastung der Arena mit ihren bis zu 15 000 Plätzen sicherstellen.

Petition der Jusos

Naidoo sieht sich nach Aussagen in einem Video Rassismus-Vorwürfen ausgesetzt, die er zurückweist. Sie kosteten ihn den Job in der Jury der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“. Schon in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Irritationen über seine Äußerungen gegeben. Unter anderem wird ihm Nähe zu den sogenannten Reichsbürgern nachgesagt.

Die Mannheimer Jusos haben eine Petition gestartet, um den Hallen-Betreiber zur Absage des Konzerts zu bewegen. Naidoo sei nicht nur mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien aufgefallen, sondern stelle rechtspopulistische Behauptungen auf, begründete die SPD-Jugendorganisation den Schritt. Naidoo war am Freitag für eine Stellungnahme telefonisch nicht zu erreichen.

Hopp verwies gegenüber der Zeitung auf die jahrelange gute Kooperation mit dem 48-jährigen Musiker. Der Soulsänger habe ihm immer eine bis auf den letzten Platz gefüllte Arena beschert.