Finanzminister Danyal Bayaz zeigte sich fassungslos über die große Erdoğan-Zustimmung im ersten Wahlgang der in Deutschland lebenden Türken. Ein Gespräch über die türkische Seele, das Integrationsparadoxon und HipHop.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Hätten nur die in Deutschland lebenden Türken im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahl in der Türkei gewählt, würde es am Sonntag keine Stichwahl geben und Recep Tayyip Erdoğan als Wahlsieger längst feststehen: Laut dem Sender „CNN Türk“ setzten 65,5 Prozent der wahlberechtigten Türken in Deutschland ihr Kreuz beim amtierenden Präsidenten – noch mehr als 2018 (64,8 Prozent). Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) ist zwar besorgt über die Werte, ganz unerklärlich sind sie ihm aber nicht. Im Interview spricht er über verpasste Integration, die gespaltene türkische Community in Deutschland und wie die Mehrheitsgesellschaft dieser begegnen sollte.