Trinkwasserpreise, Abwassergebühren, Grundsteuer: Nicht nur bundes- oder landesweit, sondern auch vor Ort in Esslingen treten im Jahr 2025 neue Satzungen und Richtlinien in Kraft. Ein Überblick über die Neuerungen.

Mit dem neuen Jahr hat sich auch in Esslingen einiges geändert: Gebühren und Preise haben sich erhöht und es sind einige neue Regelungen in Kraft getreten. Und auch die Digitalisierung schreitet voran.

 

Abwassergebühren Bei der Gebühr für Niederschlagswasser gibt es zwar keine Änderungen. Bei den Gebühren für Schmutzwasser hingegen hat der Gemeinderat eine Erhöhung um 18 Cent beschlossen. Statt vormals 2,26 Euro pro Kubikmeter werden nun 2,44 Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser fällig. Grund dafür sind laut Stadtverwaltung unter anderem steigende Kosten für die Instandhaltung und den Betrieb der Esslinger Abwasseranlagen und höhere Personalkosten. Eine Neuerung gibt es auch bei den Gebühren für die dezentrale Abwasserbeseitigung. Diese gilt für Eigentümerinnen und Eigentümer von Grundstücken, die nicht an die öffentlichen Abwasseranlagen angeschlossen sind, sondern direkt auf ihrem Grundstück eine Kleinkläranlage oder eine geschlossene Grube betreiben. Neuerdings gelten für die verschiedenen Leistungen bei dieser Abwasserentsorgung laut Stadtverwaltung unterschiedliche Gebührensätze. So könnten die anfallenden Kosten und Gebühren gerechter auf die jeweiligen Grundstückseigentümer verteilt werden.

Die Stadt Esslingen verschickt neue Grundsteuerbescheide

Grundsteuer Alle, die Grund und Boden besitzen, werden laut Stadtverwaltung im Laufe der kommenden Wochen die neuen Grundsteuerbescheide zugesendet bekommen. Hintergrund sei das im Jahr 2020 verabschiedete Landesgrundsteuergesetz, das seit Januar 2025 gilt. Im Zuge der Gesetzesänderung wurde die Grundsteuer neu berechnet. Maßgeblich für die Berechnung der Grundsteuer sei nun der Bodenrichtwert sowie die Größe des Grundstücks. Damit die Höhe des Steueraufkommens etwa gleich bleibe, wurde eine Aufkommensneutralität vereinbart. Deswegen habe der Gemeinderat im vergangenen Jahr einen neuen Hebesatz beschlossen, der seit Januar gilt. Bei der Grundsteuer A (landwirtschaftliche Flächen) liegt der Hebesatz bei 458 Prozent, bei der Grundsteuer B (privat und gewerblich genutzte Flächen) gilt der Hebesatz von 245 Prozent.

Trinkwasserpreise Zum 1. Januar 2025 haben die Stadtwerke Esslingen (SWE) die Trinkwasserpreise für ihre Kundschaft angepasst. Demzufolge erhöht sich der Arbeitspreis der SWE netto um 25 Cent pro Kubikmeter, die Grundpreise für Trinkwasser steigen netto um 1,10 Euro pro Monat. Für diese Erhöhung gibt es laut Stadtverwaltung mehrere Gründe. So sei die Verbandsumlage für den Bezug von Wasser, die die SWE an Vorlieferanten bezahlen müsse, weiter gestiegen – ebenso die Kosten bei den SWE, etwa durch tarifvertraglich gestiegene Personalkosten und höhere Kosten für Reparaturen und Erneuerungen der Wasserleitungen.

Neuwahlen für vier Esslinger Bürgerausschüsse

Bürgerausschüsse Im Zuge der anstehenden Einwohnerversammlungen wird sich dieses Jahr auch die Zusammensetzung von vier Bürgerausschüssen ändern. Die Einwohnerversammlung für Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und Neckarhalde findet am Donnerstag, 27. März, statt, in Sirnau am Donnerstag, 15. Mai, für das Gebiet St. Bernhardt, Kennenburg und Wiflingshausen am Donnerstag, 13. November, und für das Gebiet Wäldenbronn, Hohenkreuz, Serach und Obertal am Donnerstag, 27. November. Die Kandidatinnen und Kandidaten für die Bürgerausschüsse werden im Vorfeld online vorgestellt und gewählt. Auch vor Beginn der Einwohnerversammlung können Bürgerinnen und Bürger der Stadtteile vor Ort abstimmen. Nach der Wahl kümmern sich die Mitglieder der Bürgerausschusse für drei Jahre um Themen aus ihren Stadtteilen.

Auch beim Esslinger Bürgeramt gibt es in diesem Jahr Neuerungen. Foto: Roberto Bulgrin

Digitales Passbild Eine Veränderung gibt es vom 1. Mai an auch im Bürgeramt: Lichtbilder für Reisepässe und Personalausweise werden ab diesem Zeitpunkt ausschließlich digital erstellt und mit einer sicheren Verbindung an das Bürgeramt geschickt. Das digitale Passbild wird laut Stadtverwaltung dann auch gleich auf seine Biometrietauglichkeit geprüft. Ab Mai können sich Bürgerinnen und Bürger also aussuchen, ob sie das notwendige Bild für ihr Ausweisdokument bei Fotografen oder ähnlichen Dienstleistern erstellen lassen, oder direkt im Bürgeramt das Lichtbildaufnahmesystem nutzen. Gedruckte Fotos werden ab dem 1. Mai 2025 nicht mehr akzeptiert. Zudem wird es voraussichtlich auch ab Mai 2025 möglich sein, sich neue Ausweisdokumente gegen eine Gebühr nach Hause schicken zu lassen.

Wiedereinführung des Stadttickets

Beschluss
 Zum 1. September 2025 kehrt das Stadtticket zurück. In seiner letzten Sitzung im vergangenen Jahr hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit zugestimmt, dass es damit ab kommendem Herbst wieder möglich ist, für wenige Euro einen ganzen Tag lang den öffentlichen Nahverkehr in Esslingen zu nutzen. Voraussichtlich wird das Stadtticket dann 3,80 Euro kosten. Darüber hinaus hat der Gemeinderat beschlossen, dass das Stadtticket auch in den Jahren 2026 und 2027 erhältlich bleibt.

Diskussionen
 Das Esslinger Stadtticket wurde im Zuge der Haushaltskonsolidierung zum Mai 2023 abgeschafft. Seither gab es immer wieder Diskussionen um eine Wiedereinführung der günstigen Tagesfahrkarte für den Esslinger Nahverkehr – auch weil aus der Bürgerschaft viel Kritik an der Abschaffung kam. Lange konnte sich eine eigens einberufene interfraktionelle Arbeitsgruppe aber auf keinen gemeinsamen Finanzierungsvorschlag einigen.