Die Feiern zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens haben mit Konzerten, Ausstellungen und vielen rühmenden Worten begonnen. Sie werden ein Jahr dauern. Aber wer war der schon mit 31 ertaubte Mann, der „Für Elise“ ebenso komponierte wie „Freude, schöner Götterfunken“? Eine Annäherung an einen Unnahbaren.

Bonn/Wien - Mit leeren Augen blickt der Mann weit über den Münsterplatz. Die Jahre haben sein Gesicht, seine wilde Mähne, seinen Mantel grün werden lassen. Die Statue ist 175 Jahre alt, und der, den sie verkörpert, bringt es im kommenden Jahr auf 250. Die Jubiläumsfestivitäten zu seinen Ehren haben vor wenigen Tagen, am 249. Jahrestag seiner Taufe, bereits begonnen; sie werden ein ganzes Jahr dauern. Beethoven: Das ist der Komponist, den man hier, in seiner Geburtsstadt Bonn, auf den Sockel gestellt hat: groß, mächtig, grimmig, ein überlebensgroße, in starres Material gebannte unbändige Energie. Ein Weltbürger aus einer Kleinstadt, ein Schöpfer erhabener Freiheits-Klänge, dessen Vater ein Säufer war und der im Gasthaus gerne mit hart gekochten Eiern nach den Kellnern warf.