Bilder aus dem ehemaligen Birma zeigen derzeit meist Proteste gegen das Militärregime. Beatrice Mindas Fotografien erzählen dagegen eine andere Geschichte des Landes in Südostasien.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Myanmar - Geschichte wiederholt sich, das wussten bereits die Propellerheads, als sie gemeinsam mit Shirley Bassey von „History Repeating“ sangen. Bezogen auf das ehemalige Birma wiederholt sich derzeit die Geschichte des Militärputsches vor 30 Jahren. Nachdem das Land 1989 in Myanmar umbenannt wurde, durfte ein Jahr später gewählt werden. Leider entsprach das Ergebnis nicht den Vorstellungen der Militärregierung. Sie erklärte die Wahlen für ungültig. Die friedliche Protestbewegung wurde niedergeschlagen – genauso brutal wie in den vergangenen Monaten: Am 1. Februar 2021 wurden Mitglieder der Zivilregierung durch das Militär festgenommen. Regierungschefin Aung San Suu Kyi wird bis heute an einem unbekannten Ort festgehalten.

 

Auf den Spuren der Kolonialzeit

Beatrice Minda zeigt ein anderes Myanmar. In ihrem Bildband „Dark Whispers“ spürt die in Berlin lebende Künstlerin der kolonialen Vergangenheit des Landes nach, das zwischen 1885 und 1948 unter britischer Herrschaft stand. Mindas Bilder von Häusern aus der Kolonialzeit haben etwas Surreales – als läge ein Monsun-Filter über den Außenaufnahmen, der das grelle Licht etwas mildert. Drinnen dagegen Dunkelheit: Die Innenaufnahmen sind namensgebend für Mindas Blick auf Myanmar. Zu sehen sind menschenleere Räume, in denen man ein dunkles Flüstern zu hören scheint. Vielleicht ist es ja das Flüstern der Geschichte, die sich über eine kurze Verschnaufpause freut – Mindas Bilder sind einige Jahre vor den aktuellen Protesten entstanden –, ehe die nächste Krise das Land in Südostasien ereilt.