Der Hass von Hanau macht es deutlich: Noch nie war das Stuttgarter Forum der Kulturen so wertvoll wie heute. Rolf Graser und sein Team zeigen Vielfalt nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung.

Stuttgart - Luftballone, Glitzerlicht und das Geräusch klickender Kameras: Das Setting erinnert an einen Promi-Event, wie man ihn auf der Berlinale erwarten würde. Nur der rote Teppich fehlt im Stuttgarter Laboratorium, wo sich im Party-Ambiente zwanzig Schauspieler und Schauspielerinnen über den Jahrmarkt der „digitalen Unmöglichkeiten“ schieben. Der ganze Raum wird bespielt, man wandert von Station zu Station und lernt in „Sellfie“, wie das Stück heißt, die schöne neue Welt der sozialen Medien kennen. Jeder trachtet danach, sich eins a zu verkaufen: als Star. Aber sind wir das wirklich?