In Albershausen leistet man sich dieses Jahr einen Kunst-Sommer und zeigt Skulpturen von Künstlern, die auch schon in Rechberghausen ausgestellt haben. Damit eifert das kleine Albershausen dem etwas größeren Rechberghausen nach in der Hoffnung, dabei aber nicht zu einem zweiten Backnang zu werden.
Albershausen - Während die Herren der Skulptur „Die Claque“ des Künstler Guido Messer aus Korb (Rems-Murr-Kreis) auf dem Rathausvorplatz von Albershausen im adretten Jackett Beifall klatschen, hat sich der hiesige Bürgermeister eher hemdsärmelig, wie er selbst sagt, um die Kunst gekümmert. Die Rede ist vom Kunstsommer Albershausen, den Jochen Bidlingmaier und seine Helfer auf Anregung des Gemeinderats in einer Hauruckaktion auf die Beine gestellt haben und der erstmals für sechs Monate neun Skulpturen präsentiert.
Bidlingmaier hat seinen früheren Kollegen um Empfehlungen gebeten
Die Frage, wer die sommerliche Schau kuratiert habe, lässt den jungen Schultes kurz auflachen. „Da habe ich meinen ehemaligen Bürgermeisterkollegen von Rechberghausen angerufen, und ihn gefragt, wen er empfehlen kann,“ bekennt Bidlingmaier. Tatsächlich hat Reiner Ruf bis zu seinem Abschied als Schultes Ende Juni zahlreiche Ausstellungen in Rechberghausen organisiert. Und so bietet nun Albershausen ein Wiedersehen mit Arbeiten wie eben der von Guido Messer aber auch von Margit Lehmann und Susanne Rudolph. Außerdem in Albershausen vertreten sind die Bildhauer Claudia Dietz, Nikolaus Giljum, Herbert Häbich, Alkie Osterland und Ellen Rein, deren Beiträge in einer Broschüre dokumentiert sind. Die Kunst im Dorf findet in Albershausen vor der evangelischen Kirche, neben dem Kindergarten Pusteblume und, mit insgesamt sechs Arbeiten, vor allem rund ums Rathaus statt.
In Backnang ist einst eine Skulptur gestohlen worden
Für den Bürgermeister ist das auch ein Test, welche Skulptur bei den eigenen Bürgern besonders gut ankommt, möchte man doch vor einem geplanten Seniorenheim künftig auch ein Kunstwerk aufstellen.Rund 5000 Euro hat die Gemeinde für den Kunstsommer berappt und wohl vor allem in die Skulpturensockel und die Versicherung für die Arbeiten gesteckt. Eine beifallträchtige Investition, möchte man meinen, immerhin ist eine der insgesamt sieben Versionen von „Die Claque“ vor Jahren in Backnang (Rems-Murr-Kreis) nach einem Bildhauersymposium vom Gelände des Bauhofs gestohlen worden und musste nachgegossen werden. Für Albershausen hat Messer nun seine Ateliersversion im Wert von 56 000 Euro herausgerückt.