Das Familienzentrum Gaisenhaus im Stuttgarter Osten bietet in seiner neuen Bleibe bewährte, aber auch neue Aktionen an. Auf Wunschkarten können Familien angeben, was sie besonders interessiert.

S-Ost -

 

Hell und freundlich wirkt der neue Gruppenraum des Familienzentrums Gaisenhaus an der Hornbergstraße 107. Früher war die Einrichtung nur wenige Meter weiter im Gebäude an der Hornbergstraße 99 untergebracht. Doch weil das alte Gaisenhaus stark sanierungsbedürftig ist und die modernen Brandschutzauflagen nicht erfüllt, musste das Familienzentrum vorübergehend ausziehen. „Erst hatten wir Räume bei der Herz-Jesu-Gemeinde in der Schurwaldstraße, am letzten Juni-Wochenende sind wir dann in die Hornbergstraße 107 umgezogen“, erzählt Katharina Ockert, die seit Juli als Koordinatorin des Stadteil- und Familienzentrums arbeitet. Ende September wurde das Zentrum mit einer Feier offiziell eröffnet.

Montags singen die Mütter im Chor

Im neuen Gruppenraum gibt es einen Kinderspielbereich mit Einkaufsladen, Klötzchen, Puzzles und Spielen, eine Kaffeeküche, einen Wickelbereich und Toiletten für die Gäste. Zweimal pro Woche wird hier ein offener Treff für Eltern, Großeltern und Kinder angeboten. Für Kinder im Alter von einem bis drei Jahren gibt es dienstags und mittwochs einen „Mini-Kindergarten“, wo die Kleinen ausprobieren können, wie es im „richtigen“ Kindergarten so ist. Montagvormittags wird in der Krabbelgruppe gemeinsam gespielt und montagabends probt der „Stimma Dizza“-Chor für musikbegeisterte Mütter.

In den letzten 14 Jahren wurde das Gaisenhaus rein ehrenamtlich von einer Elterninitiative betrieben, die das Familienzentrum 2004 gegründet hat. Erst seit Juli 2018 hat die Einrichtung mit Katharina Ockert eine feste Kraft. Als frisch gebackene Koordinatorin des Gaisenhauses will die 34-Jährige aber nicht nur auf alt Bewährtes wie die Krabbelgruppe oder den Mini-Kindergarten setzen. „Wir haben jetzt auch neue Aktionen und Angebote im Programm“, sagt sie. Neu ist zum Beispiel der Kurs „Yoga für Kinder“, den Ockert immer montags für Fünf- bis Achtjährige und für Neun- bis Zwölfjährige anbieten will. Dabei sollen sich die Kinder auf Fantasiereisen begeben und spielerisch Rhythmik und Meditationen erlernen. „Noch fehlen uns aber Teilnehmer, damit der Kurs beginnen kann“, so Ockert.

Ein weiteres neues Angebot ist ein dreitägiger Häkelkurs in den Herbstferien für Kinder im Alter von mindestens sieben Jahren. Und auch für die Eltern ist im Gaisenhaus etwas geboten: Am Donnerstag, 25. Oktober, gibt eine Ernährungswissenschaftlerin kostenlose Tipps zur Ernährung von Babys bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres. Und am Dienstag, 6. November, erfahren die Eltern von Kindern bis zum Ende des zweiten Lebensjahres, was es in Sachen Ernährung zu beachten gilt. „Es sind auch noch andere Elternbildungsveranstaltungen geplant“, meint Katharina Ockert. „Außerdem wollen wir vielleicht noch mehr Kreativworkshops für verschiedene Altersklassen ins Programm mit aufnehmen.“

Für Eltern und Kinder im Stadtteil da sein

Ganz wichtig bei der Programmplanung, so Ockert, sei ihr, die Wünsche der Familien zu berücksichtigen. Schließlich gehe es im Gaisenhaus darum, etwas für Eltern und Kinder im Stadtteil zu tun. „Wir wollen die Familien im Alltag fördern, sie entlasten und Möglichkeiten zum Spielen für die Kinder und zur Weiterbildung der Eltern schaffen“, erklärt die Pädagogin. Daher habe sie im Gaisenhaus auch „Wunschkarten“ ausgelegt, auf denen die Familien angeben könnten, welche Angebote sie besonders interessieren.

Indes wird das alte Gaisenhaus an der Hornbergstraße 99 teilweise abgerissen und umgebaut. Seit Frühjahr 2018 laufen die Bauarbeiten, im Herbst 2019 soll alles fertig sein. Das Gebäude wird mit der benachbarten Kindertagesstätte der Pistoriuspflege, zu der auch das Gaisenhaus gehört, verbunden.

So soll der Kindergarten mehr Platz bekommen: Eine Erweiterung um zwei Ganztagesgruppen für zehn Kinder von null bis drei Jahren und für 15 Kinder von zwei bis sechs Jahren ist geplant. Auch das Gaisenhaus soll 2019 wieder in seine alten vier Wände ziehen. Der neue Raum an der Hornbergstraße 107 soll dem Familienzentrum aber erhalten bleiben, sagt Katharina Ockert.