Drei Monate nach der Einführung müssen die Alb Fils Kliniken ihr Logo überarbeiten lassen. Am Hochrhein gibt es ein ganz ähnliches Zeichen.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Es ist gerade mal drei Monate her, dass die Dachgesellschaft der Göppinger Klinik am Eichert und der Geislinger Helfensteinklinik einen neuen Namen verpasst bekommen hat. Das sperrige Wortkonstrukt Kliniken des Landkreises Göppingen GmbH verwandelte sich in den durchaus eingängigen Namen Alb-Fils-Kliniken. Ausgetauscht wurde zudem auch das etwas angestaubte Logo: Der gute alte schwarz-weiße Stauferlöwe wich einem modernen schriftunterlegten bunten Symbol, das sowohl die Berglandschaft wie auch den Fluss gebührend darstellen soll.

 

Rund 30 000 Euro hat dieser sogenannte Relaunch gekostet, mit dem die Klinikgesellschaft die Stuttgarter Agentur für Markenkommunikation Brand 711 beauftragt hat. Doch kaum war das neue Erscheinungsbild auf dem Markt angekommen, musste es ihn wieder verlassen. Der Grund: das Emblem, mit dem die Spitäler Hochrhein schon seit dem Jahr 2004 auf sich aufmerksam machen, sieht dem neuen der  Alb-Fils-Kliniken zum Verwechseln ähnlich, was an Schwarzwald und Schwäbischer Alb sowie an Rheinknie und Filsbogen liegen soll.

Ähnlichkeit ein „dummer Zufall“

Uwe Lorenz, Geschäftsführer der Hochrhein-Spitäler-Gesellschaft, der die Krankenhäuser in Waldshut und Bad Säckingen angehören, spricht davon, „dass die Darstellungen relativ nah beieinanderliegen“. Ihm tue das leid, weil er wisse, welchen Aufwand das für die Göppinger mit sich bringe, erklärt er und nennt es einen „dummen Zufall“. Bösen Willen unterstelle er jedenfalls niemandem.

Wolfgang Schmid, der kaufmännische Direktor der Alb-Fils-Kliniken, ist seinem Kollegen für dessen Verständnis dankbar und findet ebenfalls, dass die Logos „a bissle gleich“ sind. Das Problem sei entstanden, weil es zeitlich zu einer Überschneidung gekommen sei. So wurden der Gesellschafterversammlung in Göppingen am 20. Juli von Brand 711 drei Entwürfe präsentiert. Man entschied sich für einen, die Klinikchefs stellten ihn am 26. Juli der Presse vor. Genau einen Tag später wurden die Spitäler Hochrhein vom Patent- und Markenamt als Wort-Bild-Marke publiziert, womit deren Auftritt einen Schutz erhielt.

„Designer denken eben oft identisch“

Dafür, dass man sich mit diesem Schritt so lange Zeit gelassen hat, entschuldigt sich Uwe Lorenz: „Wir haben das erst gemacht, weil eine Schweizer Klinik von uns abgekupfert hatte.“ Dass dies Brand 711 ebenfalls getan haben könnte, schließt Alexander Schneble, der das Logo der Spitäler Hochrhein für die Waldshuter Agentur Kommunikation & Design gestaltet hat, aus: „Das ist dumm gelaufen. Es hat von uns auch niemand die Stelle gewechselt, der da irgendwas im Hinterkopf gehabt haben könnte.“ Für Schneble liegt die Ursache darin, „dass Designer oft identisch denken“. Zudem sei es fast logisch, Berge und Flüsse auf diese Art zu symbolisieren.

Daniela Kühne, die Geschäftsführerin von Brand 711, sieht das genauso und bittet angesichts „dieses wahnsinnig unglücklichen Zufalls“ um Nachsicht: „Berge und Wasser: da liegt eine solche Darstellung nahe.“ Und was das Logo für die Alb-Fils-Kliniken angehe, habe ihre Agentur auf eigene Kosten nachgearbeitet. Ein dritter Berg ist hinzugekommen – „die drei Kaiserberge sind schließlich ein unverwechselbares Zeichen“ – und die Fils hat eine andere Schleife erhalten. Öffentlich gezeigt wird das neue Symbol aber erst, wenn das Okay der Genehmigungsstelle da ist.