Die Allergiesaison steht in voller Blüte: Nicht nur die Nase läuft und die Augen jucken. Eine Pollenallergie kann auch Halsschmerzen auslösen. Ein Notfallmediziner erklärt, was dagegen hilft.

Wenn der Frühling kommt, juckt bei vielen die Nase - für Allergiker kann die blühende Jahreszeit zur Qual werden. Rund 15 Prozent der Deutschen leiden unter „Heuschnupfen“, meist ausgelöst durch eine Allergie gegen Pollen und Gräser, .wie eine Studie des Allergieinformationsdienstes zeigt. Die Folge: eine laufende Nase, juckende oder brennende Augen und ständiges Niesen. Neben den typischen Symptomen leiden manche Allergiker auch unter Halsschmerzen.

 

Heuschnupfen kann Halsweh auslösen

„Das ist zwar nicht typisch für die Allergie, kann aber trotzdem auftreten“, erklärt ein Arzt der Notfallpraxis aus Stuttgart, der seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte. Allergene, bei Heuschnupfen meist Pollen – lösen eine Kettenreaktion des Immunsystems aus. „Die Pollen ärgern sozusagen unser Immunsystem“, erklärt der Mediziner.

Daraufhin wehrt sich das körpereigene Abwehrsystem und reagiert mit entsprechenden Symptomen. „Dazu gehört eben auch, dass die Schleimhäute im Hals- und Rachenbereich anschwellen können.“

Antiallergiemittel sind am „sinnvollsten“

Für eine kurze Linderung der Halsschmerzen können abschwellende Sprays oder Lutschbonbons helfen. „Das Sinnvollste ist aber eine systemische Behandlung“, rät der Mediziner aus Stuttgart. Dazu zählt die Einnahme von sogenannten „Antihistaminika“ – die eine Ausschüttung des „Entzündungs-Botenstoffes“ Histamin und somit eine allergische Reaktion des Körpers verhindern.

Was Patienten beachten sollten

Vor der Einnahme solle jedoch erst abgeklärt werden, ob es sich tatsächlich um allergisch-bedingte Halsschmerzen handle. „Man muss ausschließen, ob die Halsschmerzen von einem Infekt stammen“, klärt der Arzt auf. Die Behandlung der Symptome sei zwar ähnlich– die „kurative“ also die Behandlung der Ursache unterscheidet sich jedoch wesentlich. „Bei einem bakteriellen Infekt hilft natürlich kein Antihistaminika wie Cetirizin, sondern Antibiotika.“

Warnsignal Atemnot

Zügig zum Arzt sollten Patienten, die Atemprobleme oder sogar Atemnot haben. „Das kann bei starken Allergikern oder Asthmatikern der Fall sein“, erklärt der Notarzt. Stellt sich bei der Untersuchung heraus, dass eine Allergie oder Asthma vorliegt, könne die Verwendung von einem Cortison-Spray helfen, die Schleimhäute zu beruhigen. „Das Wichtigste ist aber, das von einem Arzt abklären zu lassen.“