Wir kochen weiterhin im Homeoffice, diesmal allerdings nicht wirklich. Wir backen. Und zwar einen Quarkstollen, um etwas vorweihnachtliche Stimmung aufkommen zu lassen. Hier gibt’s ein Rezept, wie er sicher gelingt.

Stuttgart - Zu Weihnachten gehören gewisse Dinge wie das Amen in der Kirche. Die Gans am ersten Feiertag. Und natürlich der Christstollen. Dies umso mehr in Familien, deren mütterliche Linie aus Dresden stammt. Die Oma setzte hier eine lange Tradition, die Mutter natürlich auch. Also weiß man: Der Christstollen muss unbedingt schon jetzt gebacken werden, damit er an Weihnachten perfekt durchgezogen ist.

 

Der Stollen mit Hefe ist für Fortgeschrittene

Die Mutter dürfte allerdings über das heutige Rezept nicht ganz glücklich sein, denn wir verlassen die klassischen Pfade. Eigentlich ist ein Stollen ein Hefegebäck, wir backen einen mit Backpulver. Habe ich mal von einem Bäcker gehört: Immer mit dieser Variante anfangen. Mit Hefe, das ist etwas für Fortgeschrittene.

Wir machen zudem keinen Klassiker, sondern einen Quarkstollen. Den kann man ohne lange Lagerung essen, da er durch den Quark schon ziemlich saftig ist. Leicht allerdings ist nur das Rezept, der Stollen selbst sicher nicht: Butter, Zucker, Mehl und Mandeln in Kombination mit der Gans sorgen dann dafür, dass wir in Zeiten von Corona was zu tun haben: In den Wald zum Joggen gehen.

Die Zutaten:

500 g Mehl (405)

250 g Rosinen

250 g gemahlene Mandeln

2 Eier

250 g Quark

250 g Butter

150 g Zucker

15 g Backpulver

50 g Marzipan-Rohmasse

1 Prise Salz

Ingwerpulver

Muskatnuss

Kardamom

Zimt

100 ml Rum

2 TL Vanillezucker

50 g Puderzucker

Die Zubereitung:

Die Rosinen im Rum einweichen, für ein paar Stunden oder über Nacht. Das Mehl mit dem Backpulver und Salz mischen, dann Zucker dazugeben und die Gewürze. Von allem eine Prise, je nach Geschmack. Die Eier mit der Marzipan-Rohmasse mithilfe einer Gabel vermischen. 150 Gramm der Butter in kleinen Stücken und den Quark dazu geben und alles auf kleiner Stufe mit dem Rührgerät vermengen. Später dann auf höchster Stufe. Rosinen abtropfen lassen und auf einer Arbeitsfläche in den Teig einarbeiten. Den Teig in zwei Teile, diese dann in die typische Form eines Stollens bringen. Im vorgeheizten Backofen bei 150 Grad rund 45 Minuten backen.

Die restlichen 100 Gramm Butter erwärmen und dann die noch warmen Stollen mit der Hälfte der flüssigen Butter einstreichen. Mit Puderzucker bestäuben und noch einmal mit Butter drüber gehen und mit Zucker bestäuben. Vor dem Anrichten ein letztes Mal.

Der Backtipp

Hobbykoch
Michael Weier verzichtet aus familiären Gründen auf Orangeat oder auch auf Zitronat. Wer das mag, kann diese Zutaten aber jederzeit in den Stollen mit einarbeiten. Gerne auch klein geschnittenes Dörrobst.

Der Weintipp

Gastgeber
Weier trinkt zu vielen Anlässen ein Glas Wein, zum Stollen allerdings würde er eher eine Tasse Kaffee trinken. Wer aber mag: Die 2019er Beerenauslese „Wo war die Eiszeit?“ vom Weingut Bernhard Ellwanger aus Großheppach sollte ganz gut zum Stollen passen.